Die Deutsche Jazzunion ist die Interessensvertretung der in Deutschland tätigen Jazz- und Improvisationsmusiker*innen auf Bundesebene.
In Kürze findest Du hier mehr Informationen zur Deutschen Jazzunion.
In Berlin soll ein Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik und deren Schnittstellen mit anderen Formen aktueller Musik entstehen. Damit soll eine in Deutschland bislang beispiellose Ankerinstitution für Jazz und Improvisierte Musik geschaffen werden, die ideale Bedingungen für Produktion, Präsentation, Forschung, Vermittlung und Audience Development bieten soll.
Das Genre bekommt damit eine wirkungsmächtige und weithin sichtbare Verortung, die der Bedeutung dieser Musikform gerecht werden kann. Darüber hinaus versteht sich das Zentrum als neuartige, progressive Kulturinstitution des 21. Jahrhunderts, die sich neben Produktion und Präsentation auch der praktischen und diskursiven Forschung und Weiterentwicklung innovativer, transdisziplinärer und transkultureller Perspektiven für dieses Musikgenre widmen soll. Die Bedarfe und daraus folgend die Zielsetzungen dieses Hauses wurden im Rahmen verschiedener partizipativer Verfahren aus der Szene heraus formuliert, ständig in den laufenden Prozess eingespeist und dokumentiert.
Das Projekt wird seit 2016 von der Initiator*innengruppe – bestehend aus der Deutschen Jazzunion, der IG Jazz Berlin und Till Brönner – verfolgt und von einem professionalisierten Projektteam, das formal bei der Deutschen Jazzunion verortet ist, operativ begleitet.
Finanziert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (seit 2020) und von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin (seit 2022). Ziel ist die zeitnahe Gründung einer Struktur, die Keimzelle der Institution sein soll und zunächst unverortet in Berlin mit verschiedenen Veranstaltungen präsent sein soll, um die Inhalte des Vorhabens sichtbar zu machen.
Das Projekt ist außerdem auf der Seite der Deutschen Jazzunion zu finden.
Details zur Historie des Projekts:
Alte Münze
ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK IN BERLIN
Am 20. Januar 2020 wurde vom Berliner Kultursenator bekannt gegeben, dass in Berlin ein Zentrum für Jazz und improvisierte Musik entstehen soll. Grundlage für diese Entscheidung war ein Konzept, das die IG Jazz Berlin gemeinsam mit der Deutschen Jazzunion und Till Brönner unter Beteiligung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in einem intensiven mehrjährigen partizipativen Diskurs entwickelt hatten und das in das Beteiligungsverfahren zur Entwicklung der Alten Münze als Kultur- und Kreativstandort eingebracht und im Laufe des Beteiligungsverfahrens konkretisiert wurde.
Betreiberkonzept (Vollversion)
Betreiberkonzept (Kurzfassung)
Bericht AGH Berlin Januar 2020
Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa (jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt)
Pressemitteilung der Deutschen Jazzunion, IG Jazz Berlin und Till Brönner
Der Haushaltsausschuss des Bundes entschied im November 2020 basierend auf einer Vorlage und eines Berichtes der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Realisierung eines „House of Jazz“ (Arbeitstitel) als Zentrum für Jazz und improvisierte Musik für das Projekt 13,2 Mio. Euro Investivmittel bereitzustellen.
HISTORIE & PROZESS (chronologisch)
2016 Initiative „House of Jazz“ – Till Brönner
Im November 2016 hat die IG Jazz Berlin von Till Brönners Idee für ein House of Jazz in Berlin durch die Presseveröffentlichungen erfahren. Machbarkeitsstudie House of Jazz nach einer Idee von Till Brönner (iQult, 2016)
2016/17: Diskurs – partizipativer Prozess
Daraufhin erstellte die IG Jazz Berlin eine Materialsammlung mit Links zu allen relevanten Veröffentlichungen zum Thema, die ständig aktualisiert wird. Außerdem initiierten wir einen öffentlichen Diskurs. Wir organisierten mehrfach Diskussionsveranstaltungen, in denen wir über die politischen Sachverhalte aufklärten und richteten einen offenen Email-Verteiler ein, zu dem sich ca. 100 Personen aus Berlin und dem ganzen Bundesgebiet angemeldet haben. Ausgehend von Fragen zur spontanen Haltung der Teilnehmer*innen zu Till Brönners Initiative, zur Frage nach dem grundsätzlichen Bedarf einer zentralen Spielstätte (unabhängig von Brönners Vorschlag) und der möglichen Ausgestaltung einer solchen und über die Idee der Einrichtung eines nationalen Jazzorchesters entstand ein intensiver und reflektierter Austausch. Aus den gesammelten Positionen, Argumenten und Meinungen ergab sich ein differenziertes Bild, auf dem wir die Positionen der IG Jazz Berlin gegenüber der Politik aufbauen konnten.
Parallel dazu befinden wir uns seither im Gespräch mit der jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, den Bundesverbänden Deutsche Jazzunion und Bundeskonferenz Jazz, Kulturpolitiker*innen in Land und Bund, dem Landesmusikrat, der Koalition der freien Szene, der Initiative Neue Musik, Berliner Veranstaltern und vielen anderen Akteur*innen der Jazzszene.
Februar 2017: Berliner Position – „Ein Haus für die Musik des 21. Jahrhunderts“
Ende Februar 2017 verfassten wir auf Anregung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa (jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) ein Eckpunktepapier zu einer zentralen Spielstätte in Berlin mit dem Titel „Ein Haus für die Musik des 21. Jahrhunderts“. Dieses Papier basiert auf den Ergebnissen, die der Mailverteiler brachte, auf Gesprächen, die wir mit verschiedenen Akteur*innen der Berliner und bundesdeutschen Szene führten, auf unserer Einschätzung der Gesamtsituation in Bund und Land und gibt all diesen Ideen und Eindrücken eine Form. Dieses Papier steht auf einer breiten Basis und trägt der besonderen Rolle Berlins als internationalem Zentrum für Jazz und improvisierter Musik Rechnung, stellt aber neben dem Jazz auch andere Formen aktueller Musik in den Fokus.
Konzept: Haus für die Musik des 21. Jahrhunderts (IG Jazz Berlin, 2017)
Zentrale Punkte sind:
Sommer 2017: Runder Tisch – BKM, Berliner Senatsverwaltung, Jazzverbände Land und Bund, Till Brönner – gemeinsames Konzeptpapier „House of Jazz – Idee und Ziele“
Im Mai 2017 kam auf Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) erstmals ein Runder Tisch mit allen beteiligten Akteur*innen (Till Brönner, iQult, Deutsche Jazzunion, BK Jazz, Deutsche Jazzföderation, IG Jazz Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) zusammen. Im Folgenden entstand unter Federführung der BKM ein partizipativer Prozess, im Zuge dessen ein gemeinsames Papier entwickelt wurde, in dem die Akteur*innen im Juni 2017 ein Rahmenkonzept für eine zentrale Spielstätte in Berlin formulierten. Das Papier basiert auf Diskussion aller Akteur*innen und auf allen vorliegenden Konzepten (Machbarkeitsstudie von iQult, einem Konzeptpapier der Bundesverbände DJU und BK Jazz zu einem Nationalen Jazzensemble und dem Konzept der IG Jazz Berlin für ein Haus für die Musik des 21. Jahrhunderts.
Eckpunktepapier House of Jazz – Idee und Ziele (2017, BKM, Deutsche Jazzunion, IG Jazz Berlin, Deutsche Jazzföderation, Bundeskonferenz Jazz)
Kernpunkte des gemeinsamen Konzeptes sind:
2018
wurde bei Politik und auf Verwaltungsebene in Bund und Land für das gemeinsame Konzept und die Idee geworben.
2019 Beteiligungsverfahren „Alte Münze“
Das gemeinsame Konzept wurde in das Beteiligungsverfahren zur Entwicklung von Nutzungsvorschlägen für die Alte Münze in Berlin eingebracht. Die Vertreter*innen des Konzeptpapiers waren als Stakeholder im Prozess gesetzt, ebenso die IG Jazz Berlin als eine Vertreterin der Freien Musikszene.
Grundlage dieses Prozesses ist ein Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses, der den Berliner Senat auffordert, die Alte Münze als Kultur- und Kreativstandort zu sichern und zu entwickeln.
Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses zur Alten Münze
Webseite der Berliner Senatsverwaltung zum Beteiligungsprozess
Mitteilung zur Kenntnisnahme an das AGH Berlin
August 2019: Konkretisierung – Betreiberkonzept
Im Rahmen des Beteiligungsprozesses wurden im Sommer 2019 die Inhalte des Eckpunktepapiers von 2017 in Form eines Betreiberkonzeptes konkretisiert: mit dieser neuartigen und klar profilierten Institution werden der Jazz, die improvisierte Musik und Schnittmengen mit anderen Formen aktueller Musik erstmals gebündelt an prominentem Ort in Berlin verortet. Das schafft Sichtbarkeit sowohl für Musikformen, die bisher dezentral und kleinteilig an Orten der Off-Szene und Subkultur vorkommen, als auch für etablierten Akteur*innen, die bisher keine angemessen ausgestattete Präsentationsmöglichkeit in Berlin hatten. So wird eine Fehlstelle in der Berliner und bundesweiten Spielstättenlandschaft geschlossen. Als nachhaltig finanzierte Institution kann das Haus eigenständige Impulse setzen und nachhaltig gestaltend wirken, umfangreiche Bildungs- und Vermittlungsarbeit leisten, ein Ort der Kollaboration und des Austauschs sein und ist damit ein völlig neuartiger Katalysator für künstlerische Innovation von Musikformen, die in permanenter Transformation und Entwicklung begriffen sind. Ein ans Haus angeschlossenes Modulares Ensemble mit internationaler Ausstrahlungskraft ist Motor kreativer Entwicklung des Genres. Durch eine Implementierung von Proberäumen auf über 600 qm steht das Haus offen auch für Akteur*innen anderer Sparten der freien Berliner Musikszene. Dieses Musikzentrum sieht sich als integraler Bestandteil der Gesamtstruktur der Alten Münze, will Anknüpfungspunkt für interdisziplinäre und genreübergreifende Kooperationen sein und ist offen für weitere Entwicklung und Teilhabe.
Seitens des Bundes wurde bereits signalisiert, eine Realisierung des Vorhabens sowie den Betrieb finanziell zu unterstützen. Das Konzeptpapier ist mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien abgestimmt.
->> Betreiberkonzept (Vollversion)
->> Betreiberkonzept (Kurzfassung)
Im Rahmen des Beteilungsverfahrens wurde keine Entscheidung für eine konkrete Nutzung getroffen. Ein Ergebnis des Beteiligungsprozesses war, dass sich ein Teil der Alten Münze – das zentrale Haus 4 – für einen Präsentations- und Produktionsort für Musik mit bis zu 600 Quadratmetern Proberäumen eignet. Weiterhin war Ergebnis, dass am Ende des Beteiligungsverfahrens für dieses Haus 4 drei Konzepte mit unterschiedlichen Schwerpunkten vorlagen, die zum Teil während es Prozesses eingebracht oder modifiziert wurden.
Der Vorschlag für ein Jazzhaus konkurriert mit zwei anderen Konzepten für die Bespielung des zentralen Haus 4 der Alten Münze. Es liegen Vorschläge der aktuellen Zwischennutzer und derInitiative Neue Musik (Q4 – Haus der Freien Musikszenen Berlins) vor.
Die Senatsverwaltung hat alle Konzeptverfasser*innen aufgefordert, auf Basis gleicher Anforderungskriterien die Konzepte zu verfeinern, um sie vergleichbar und prüfbar zu machen.
Januar 2020: Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik in einem Teil der Alten Münze
Am 20. Januar wurde im Berliner Abgeordnetenhaus bekanntgegeben, dass für einen Teil der Alten Münze – Haus 4 – eine Entscheidung über die künftige Nutzung getroffen wurde und die Entwicklung einer Ankerinstitution für den Jazz befürwortet wird. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in einem langen Prozess, der von Beginn an auf dieser Seite ausführlich dokumentiert wurde und dessen weiterer Verlauf weiterhin dokumentiert werden wird.
Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt)
Pressemitteilung der Deutschen Jazzunion, IG Jazz Berlin und Till Brönner
Auf die Bekanntgabe folgte ein Diskussionsprozess, den die IG Jazz Berlin verfolgt hat und an dieser Stelle um einen Beitrag ergänzen und dem sie einige Informationen hinzufügen will, da der Eindruck entstanden ist, dass in der Debatte an einigen Stellen zentrale Aspekte fehlen oder falsch dargestellt werden.
Beitrag zur aktuellen Debatte (29.1.2020)
2020 – Weiterarbeit Konzeptkonkretisierung, Raumbedarfe, Finanzierungsbedarf, Einholung von Fachexpertise
In Abstimmung mit der BKM und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa (jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) arbeiteten die Projektinitiatoren weiter an einer Konkretisierung des Konzeptes, den Raumbedarfen und dem Finanzierungsbedarf. Bei der Deutschen Jazzunion wurde hierfür ein Projektbüro eingerichtet, das die operative Arbeit der Projektentwicklung leistet und alle Schritte in Abstimmung mit allen Beteiligten koordiniert. Das Projektbüro wird aus Mitteln der BKM finanziert und durch ehrenamtliche Arbeit aus der Gruppe der Projektinitiator*innen unterstützt. Mit Mitteln der BKM wurden außerdem hinzugezogene Expert*innen für Fachfragen finanziert.
Parallel dazu wurde vom Land Berlin an einer Bedarfsplanung für die gesamte Immobilie gearbeitet: "Dabei handelt es sich um konkrete Angaben u.a. zu den Nutzungsanforderungen der Räume, Funktionszusammenhänge und der Ausstattung. Diese Aufgabe wird bei Bauaufgaben der Senatsverwaltung für Kultur und Europa üblicherweise von den Nutzenden wahrgenommen, die es für die Alte Münze noch nicht gibt. Das Raum- und Funktionsprogramm wird aus diesen entwickelt. Die Pat*innen fungieren als Vertreter*innen der späteren Nutzenden und bringen konkrete Bedarfe aus einer Nutzungsperspektive in die Bedarfsplanung ein, unter Wahrung der größtmöglichen Offenheit, was die späteren Nutzungsmöglichkeiten angeht. Die Tätigkeit erfolgt abhängig von der Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Pat*innen, in ständiger Abstimmung und gemeinsamen Terminen mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der BIM sowie dem beauftragten Planungsbüro. Die abschließende Bewertung der Bedarfe obliegt der Senatsverwaltung für Kultur und Europa."
(https://www.berlin.de/sen/kultur/infrastruktur/alte-muenze/)
Für die Erarbeitung der Nutzungsanforderungen der einzelnen Teilbereiche der Alten Münze wurden Vertreter*innen verschiedener Sparten sowie Vertreter*innen der Zwischennutzer eingeladen, ihre Fachexpertise beratend einzubringen um Planungsanforderungen aus Nutzersicht zu konkretisieren. Neben anderen Akteur*innen der Berliner Musikszene waren auch Vertreter*innen der Projektinitiator*innen eingeladen, als Pat*innen für den Musikschwerpunkt zu fungieren. Dabei sollten einerseits Expertisen aus der Nutzerperspektive unabhängig von einer möglichen Ausrichtung eines Musikstandortes und unter dem Aspekt der Funktionalität eines Musikstandortes als Ganzes betrachtet und kontextualisiert werden, andererseits ein Abgleich mit den Bedarfen eines potentiellen Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik stattfinden. Im Verlauf des Prozesses wurde, insbesondere zu Fragen des Schallschutzes und der Raumakustik, umfänglich Fachexpertise eingeholt, die aus Projektmitteln der BKM finanziert wurde.
MATERIALIEN UND LINKS
Konzepte/Studien
Orte/Ensembles
PRESSE (chronologisch)
-Till Brönner: Jazz soll auch in Berlin eine Heimat bekommen (Berliner Zeitung, 28.8.16)
Als Interessensverband agieren wir nicht alleine, sondern vernetzen uns möglichst eng mit anderen Verbänden und Institutionen, die wir Dir hier in der Übersicht vorstellen.
Die Deutsche Jazzunion ist die Interessensvertretung der in Deutschland tätigen Jazz- und Improvisationsmusiker*innen auf Bundesebene.
In Kürze findest Du hier mehr Informationen zur Deutschen Jazzunion.
Das DACH Musik Berlin ist eine Vereinigung von:
In Kürze findest Du hier mehr Informationen zum DACH Musik Berlin.
In Kürze findest Du hier mehr Informationen zur Koalition der Freien Szene und dem ihr angeschlossenen Verein Bündnis Freie Szene