1. JAZZWOCHE
2. RÄUME
3. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
4. KOOPERATION FIELD NOTES
5. HONORARUNTERGRENZEN
6. GREMIENARBEIT
7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND
9. GESCHÄFTSSTELLE
1. JAZZWOCHE
Die vierte Jazzwoche vom 3. bis 10. Juli 2022 war erneut ein großer Erfolg. Umfangreiches und positives Medienecho und Wahrnehmung bei Politik und Verwaltung. Synergien durch Kooperation mit rbb und Verleihung des Berliner Jazzpreises während der Jazzwoche. Fokus der Jazzwoche auf die diskursiven Elemente und Einbezug der Veranstalter*innen. Eigene Veranstaltungen der Jazzwoche / IG Jazz: Diskursveranstaltungen und Panels sowie Koordination der Podcastreihe „Jazz.leben - Stimmen aus der Szene“.
Projektteam: Camille Buscot (Geschäftsführerin), Linda Ann Davis (Projektleitung); Josephine Schoede (Projektassistenz); Sarah-Bélen Luibrand ( Zuarbeit)
Wichtigste Partner*innen: K3 (PR-Agentur), node (Grafik-Design)
www.jazzwoche.berlin
Die Jazzwoche wurde gefördert durch den Berliner Senat mit 39.993,00 €.
2. RÄUME
Der Anfang des Jahres war bestimmt vom Ende der Verfügbarkeit der Wache als kostenloser Proberaum für die Szene. Der Verlust konnte teilweise aufgefangen werden durch das Erdgeschoß im ACUD, auch wenn die Schlüssel-Verwaltung über das BSoS (Berlin Studio of Sound) oft zu wünschen übrig ließ. Wir haben unsere Instrumente (Drums und Amp) mit der Hilfe engagierter Mitglieder von der Wache ins ACUD gebracht. Auf Bitte des Zafraan-Ensembles haben wir unseren großen Instrumentenschrank im März vom ACUD nach Schöneweide gebracht, wo wir ihn in Räumen des Jazzkeller 69 am Kaisersteg unterstellen konnten. Die Hoffnung auf Räume in der Kirche in Wilmersdorf (Wilhelmsaue) sind bisher an sehr langsamen Prozessen und Unklarheiten innerhalb der Gemeinde gescheitert.
Die Kultur Räume Berlin GmbH und PROSA haben mit dem DACH Musik und uns dieses Jahr das BOP-Programm neu aufgesetzt, es ging ab dem Sommer als Kultur Räume Kontingente Programm an den Start. Verfügbar sind nun Räume (Liste hier einzusehen: https://kulturraeume.berlin/kultur-raeume-kontingente), die von akkreditierten Musiker*innen für 5€ die Stunde gemietet werden können. Vor allem die Mitnahme in das Programm des für unsere Mitglieder sehr gut geeigneten Studio Boerne war nicht ganz leicht, ist aber zumindest bis Jahresende gelungen. Ob und wie das auch 2023 weitergehen kann, ist noch nicht klar. Die Akkreditierung ist notwendig, um Nutzer*innenkreise auf professionell arbeitende Musiker*innen einzuschränken und läuft wie die letzten Jahre auch über IG Jazz und inm.
Die Umsetzung der Frank-Zappa-Str. 15 in langfristig vermietbare Proberäume lief nicht wie erhofft, viele Musiker*innen mussten und müssen immer noch auf die Verfügbarkeit ihres angekündigten Raumes warten und mussten versuchen anderweitig auszuweichen.
Kultur Räume Berlin GmbH und PROSA haben im Oktober eine Umfrage zu Räumen durchgeführt, deren Ausgestaltung noch einmal gründlich von den Verbänden im DACH Musik überarbeitet wurde, um Bedarfe der Szene besser abzubilden. Die Ergebnisse stehen noch aus. Der letzte Stand war, dass zumindest die Beteiligung aus dem Musikbereich recht hoch war. Wir haben mehrfach zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen und hoffen, dass die Ergebnisse Grundlage von Verbesserungen in der Proberaumlandschaft in Berlin sein können.
Zusammenfassend war durch die Mehrfachbelastung des kleinen Vorstands im vergangenen Jahr eine stetige Arbeit an Raumfragen schwierig - die internen Probleme bei Kultur Räume Berlin GmbH und die Neuaufstellung bei PROSA Mitte des Jahres haben ihr Übriges dazu beigetragen. In diesem Bereich ist die Zusammenarbeit über das DACH für uns ein großer Segen.
3. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
Weiterhin intensives Engagement im Prozess um die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin. Dabei enge Kooperation mit dem weiterhin bei der Deutschen Jazzunion angehängten Projektbüro, das die Projektentwicklung gemeinsam mit der Initiator*innengruppe vorantreibt. Die IG Jazz Berlin ist durch 2 Vertreter*innen an allen Entscheidungen und Veranstaltungen gleichermaßen mit den anderen Initiator*innen strategisch richtungsweisend beteiligt, bringt Expertise ein und arbeitet inhaltlich + operativ dem Projektbüro zu. Wahrnehmung von Terminen bei Abgeordneten und Verwaltung. Kontinuierliche Zusammenarbeit mit Vertreter*innen von BKM und SenKE in regelmäßig stattfindenden Planungsklausuren und Fachterminen. Trotz fortschreitender Bauplanungen und Entwicklungsprozessen auf Landesseite ist weiterhin unklar, ob und welcher Status ein Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik in diesem Großprojekt haben soll. Die IG Jazz Berlin setzt sich weiterhin ein für einen nachhaltig finanzierten Standort für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin mit klarem Profil als Teil eines Kunst- und Kulturstandortes für die Freie Szene in der Alten Münze. Wahlen und Nachwahl in Berlin verlangsamten alle Prozesse. Trotz der unklaren Situation wird die Projektentwicklung kooperativ unterstützt und weiterhin von BKM und erstmals von SenKE (hier aus Restmitteln) finanziert. Fokus 2022: partizipative Formate und inhaltliche Weiterentwicklung (Ideensummit zu Raumfragen und Verortung, Denkfabrik), Einholung von Fachexpertise und kritische Begleitung der Bauplanungen, kritische Kommentierung ARUP-Gutachten, Formulierung Gelingensbedingungen für Verortung in Alter Münze, Erstellung einer Prozessdokumentation, Informationsveranstaltungen + Podiumsdiskussion im Rahmen der Jazzwoche, Vorbereitung erster Präsentationsformate für 23, Vorbereitung weiterer Schritte zur Strukturentwicklung.
4. KOOPERATION FIELD NOTES
Auch im Jahr 2022 wurde durch den ehrenamtlichen Einsatz von Uli Kempendorff (Redaktionelle Arbeit und Erstellung der Highlights, Eintragungen in den Kalender, Anschreiben der und Kommunikation mit den Veranstalter*innen) die Kooperation mit field notes aufrecht erhalten.
5. HONORARUNTERGRENZEN
Gemeinsam mit den Verbänden des DACH Musik (inm, VAM und ZMB) fand im August/September 2022 ein zweitägiger, von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa finanzierter Workshop zu Honoraruntergrenzen statt. Gemeinsam wurde ein Papier zur Berechnung von Honoraruntergrenzen im Bereich der durch öffentliche Mittel geförderten Projekte freier Musik erarbeitet (“Berliner Modell”). Damit wurde erstmals eine fundierte Berechnungsgrundlage für genreübergreifende Honoraruntergrenzenempfehlungen geschaffen. Am Workshop waren Uli Kempendorff und Camille Buscot für die IG Jazz Berlin beteiligt.
6. GREMIENARBEIT
Vertreter*innen der IG Jazz Berlin brachten sich auch 2022 in zahlreichen Gremien ein, um Expertise, Interessen und Forderungen zu vertreten. IG Jazz Berlin ist weiterhin Mitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die KdfS „Bündnis Freie Szene“. Ein Mitglied für den Sprecher*innenkreis konnte die IG Jazz Berlin kapazitätsbedingt nicht stellen. Weiterhin Kooperation mit anderen Berliner Musikverbänden im DACH Musik. Entsendung einer Vorstandsvertreterin in die BK Jazz. Außerdem ist die IG Jazz Berlin weiterhin Mitglied im Landesmusikrat und in dessen Jazzbeirat vertreten. Einzelne Mitglieder der IG Jazz sind über die Deutsche Jazzunion in verschiedenen Gremien auf Bundesebene vertreten, wie z.B. verschiedenen Fachausschüssen des Landesmusikrates und in diversen Jurys verschiedener Förderinstitutionen oder in Arbeitsgruppen der Deutschen Jazzunion. Sie ist außerdem an der Initiative Kultur.Förder.Gesetz. beteiligt.
7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
Über Social Media Plattformen informierte die IG Jazz über ihre Tätigkeiten, beteiligte sich am Diskurs und bewarb eigene Veranstaltungen. Die Instagram-Präsenz wurde ausgebaut. Über den Newsletter, der in unregelmäßigen Abständen an alle Mitglieder versendet wird, wurde über Förderprogramme und Fristen informiert, über Aktivitäten und kulturpolitische Prozesse berichtet, Feedback zu verschiedenen Themen eingeholt und zu Veranstaltungen eingeladen.
8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND
Der Vorstand 2022 bestand aus Cymin Samawatie, Uli Kempendorff, Taiko Saito und Assi Gloede. Am 30. November 2022 fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, in deren Rahmen satzungsgemäß auch der Vorstand für 2023 gewählt wurde. Dieser besteht aus: Peter Ehwald, Caroline Olbertz, Ben Kraef, Dimitris Christides, Fabian Ristau, Jacobien Vlasman, Taiko Saito und Uli Kempendorff. Geschäftsführung: Camille Buscot und Kathrin Pechlof (bis September 2022). In der konstituierenden Sitzung wurde Taiko Saito als Schatzmeisterin gewählt sowie Jacobien Vlasman als 1. Vorsitzende und Peter Ehwald als 2. Vorsitzender. Kathrin Pechlof wurde als kooptiertes Mitglied für das Thema “House of Jazz/Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik” gewählt.
9. GESCHÄFTSSTELLE
Anfang 2022 wurde die Geschäftsführung mit Camille Buscot als Co-Geschäftsführerin ergänzt. Kathrin Pechlof hat aus gesundheitlichen + Kapazitätsgründen im September 2022 ihre Tätigkeit als Co-Geschäftsführerin beendet.