IG Jazz Berlin Jazzwoche Berlin

Über uns

Die IG Jazz Berlin

Die IG Jazz Berlin ist die kulturpolitische Vertretung von Akteur*innen aus den Bereichen Jazz und Improvisierte Musik. Mit derzeit ca. 350 Mitgliedern vertritt die IG Jazz Berlin die Belange der vielfältigen Berliner Szene - nicht nur ihrer Musiker*innen, sondern auch ihrer Veranstalter*innen und sonstiger Akteur*innen im Bereich von Jazz und Improvisierter Musik.

Die IG Jazz Berlin sieht es als ihre Kernaufgabe, die Anliegen aller Szene-Akteur*innen zu vertreten. Zugleich rückt sie die wichtige kulturelle wie gesellschaftliche Bedeutung der Jazz- und Improvisationsszene für Berlin in den Vordergrund, um diese Musik in Berlin für alle erlebbarer zu machen.

Unsere Gesprächspartner*innen sind dabei vor allem die Berliner Kulturverwaltung, der Kultursenator und Abgeordnete sowie der Rundfunk Berlin Brandenburg, der Landesmusikrat und andere Vertreter*innen aus Politik und Kultur. Im engen Austausch beraten wir zu Jazz-spezifischen Themen. So empfehlen wir regelmäßig Juryvertreter*innen - z.B. für die Jazzjury des Senats und für den Jazzpreis Berlin - mit dem Ziel, die Bandbreite der Szene bestmöglich zu repräsentieren.

Berlins Bedeutung im Bereich Jazz und Improvisierter Musik in allen Facetten und Spielarten ist unumstritten. Nicht nur bundesweit, sondern auch international genießt die Berliner Szene für ihre Lebendigkeit, Offenheit und Experimentierfreude große Anerkennung.

Die IG Jazz Berlin wurde 2011 gegründet. In enger Zusammenarbeit und Vernetzung mit verschiedenen Künstler*innen-Verbänden sowie in Gremien wie dem DACH Musik Berlin und der Koalition der Freien Szene wurden seitdem einige wichtige Schritte gemacht und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Szene-Akteur*innen erreicht.

Die IG Jazz Berlin setzt sich für eine Teilhabe Aller an der Jazz- und Improvisationsszene in Berlin ein, unabhängig von Identitätsmerkmalen wie Geschlecht, Sexualität, (soziale) Herkunft, Rassismuserfahrung, Behinderung, Alter, Vermögen, Religion. Als Interessenvertretung sieht sie ihre Aufgabe darin, denen in der Kulturlandschaft Berlins eine Stimme zu geben, die häufig nicht gehört und gesehen werden.

Als Kulturverband positioniert sich die IG Jazz Berlin klar gegen Sexismus, Misogynie, Trans- und Queerfeindlichkeit, jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Ableismus und jegliche andere Formen struktureller Diskriminierung.

Was die IG Jazz Berlin in den letzten 10 Jahren erreicht hat

Anpassung und Erhöhung der Jazzförderung auf Landesebene

  • 2017: Einführung einer Basisförderung für Ensembles (erstmals vergeben ab 2018).

  • Durch Gespräche mit Politik und Verwaltung (und z.B. Instrumenten wie der Durchführung der Jazzwoche) laufend Mittelerhöhung für Jazz erwirkt:
    2014: von 130.000 auf 200.000 €
    2015: 292.000 €
    2016: 384.000€
    2018/2019: 800 000€.
    2020/2021: 900.000 €
    2023: 1.173.586 €
    344.000 € für Stipendien
    529.000 € für Projektförderung Jazz
    300.586 € für Basisförderung Jazz

  • Während der Pandemie: Begleitung, Kritik und Weitergabe von Informationen zu Hilfsprogrammen für Musiker*innen und Veranstalter*innen. Kommunikation mit Förderstellen und Senatsverwaltung bzw. Bundesinstitutionen und Einspeisung von Expertise und Forderungen.

Faire Vergütung

  • 2018: Einführung Honoraruntergrenze 300 €
  • Seit letztem Jahr intensiv beteiligt an Aufstellen eines gemeinsamen Berechnungsweges für Honoraruntergrenzen der Berliner Musikverbände der Freien Szene (DACH Berlin: inm - Initiative Neue Musik, ZMB - Zeitgenössisches Musiktheater Berlin und VAM - Verein Alte Musik)
    Aufstellung eines Berechnungsweges der es nun erlaubt, in Auseinandersetzung mit Politik und Verwaltung die Zielgröße eines Tagessatzes zu etablieren, der Erreichen eines Rentenpunktes erlaubt. Aktuell wäre Zielzahl ca. 680€ Tagessatz

Auf dem Weg zu einer Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik

  • IG Jazz Berlin ist intensiv im Prozess um die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und improvisierte Musik engagiert.

Beteiligung/Durchführung von Umfragen und Studien als Grundlage politischer Arbeit

  • 2018 Umfrage Berliner Veranstalter*innen
  • Beteiligung an der Jazzstudie 2016 in Kooperation mit damals noch UDJ (heute Dt. Jazzunion) und Jazzinstitut Darmstadt

Mehr Probe- und Arbeitsräume

  • 2016 Einrichtung einer Raumkoordinatorenstelle für die Musik im Rahmen der Raumevaluierung durch den Arbeitskreis Räume der Koalition der Freien Szene
    Gitarren- und Bassverstärker sowie Drumset wurden über Mittel der Senatsverwaltung für Kultur und Europa eingeworben für die Bereitstellung in dem Proberaum „Die Wache“.
  • Einbringen der Expertise bei der Kultur Raum Berlin GmbH und PROSA (PROjekt zur Schaffung künstlerischer Arbeitsräume)
    Mitaufbau der “Wache” (mittlerweile leider nicht mehr öffentlich)

Erhöhte Sichtbarkeit und Anerkennung des Schaffens von Akteur*innen der Szene

  • Mitinitiierung des Jazzpreis Berlin 2016: Der Jazzpreis Berlin wird seit dem vom rbb in Kooperation mit der Senatsverwaltung vergeben. Seitdem begleiten wir den Prozess, reichen Vorschläge für Jurybesetzung ein.
  • Initiierung und Durchführung der Jazzwoche Berlin seit 2019: Aktionswoche zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Berliner Jazz- und Improvisationsszene. Mitteleinwerbung bei der Senatsverwaltung, teilweise auch z.B. bei Musikfonds. Konzeption von Eröffnung, Diskurs und Podcast. Musikprogramm wird durch die Veranstalter*innen selbst kuratiert.

Bessere Repräsentation von Jazz und Improvisierter Musik – insbesondere der regionalen Szene – im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

  • Intensiv setzen wir uns für mehr Präsenz von Jazz und Improvisierter Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, namentlich dem rbb ein, insbesondere nach dem Abbau der Stelle der Jazzredaktion

Versendung in Jurys

  • Jazzjury der Senatsverwaltung (also die Jury, die über die Förderprogramm der Senatsverwaltung entscheidet)
  • Vorschläge Jazzpreis-Jury
  • Laufend Anfragen für andere Jurys

Kooperation mit anderen Verbänden/Entsendung in Gremien

  • Die IG Jazz Berlin ist Gründungsmitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die Koalition der Freien Szene, dem „Bündnis Freie Szene
  • Sie ist Teil des losen Zusammenschlusses DACH Musik Berlin
  • Seit 2018 Mitglied im Landesmusikrat Berlin
  • Teil der Initiative Kultur.Förder.Gesetz.
  • Enge Zusammenarbeit mit der bundesweiten Interessensvertretung der Jazzmusiker*innen Deutsche Jazzunion sowie den IGs und LAGs auf Bundesländerebene
Unsere Ziele

Mitglied werden

Werde Mitglied der IG Jazz Berlin – jedes einzelne Mitglied stärkt unsere politische Stimme. Hier findest Du alle wichtigen Informationen.

Wir freuen uns darauf, Dich bei uns zu begrüßen!

Um Mitglied der IG Jazz Berlin zu werden, füll bitte dieses Online-Formular aus.

Stattdessen kannst du es auch ausdrucken (PDF) und uns per Post schicken an:
IG Jazz Berlin e. V.

Markgrafendamm 24, Haus 16
10245 Berlin

Mitgliedsbeiträge
Der jährliche reguläre Mitgliedsbeitrag beträgt ab 50 €.
Eine Fördermitgliedschaft ist ab 120 € jährlich möglich.
Der reduzierte Mitgliedsbeitrag für Studierende (mit Nachweis) beträgt ab 12 € im Jahr.
In anderen begründeten Fällen kannst du einen ermäßigten jährlichen Beitrag von 25 € beantragen. Eine formlose E-Mail mit Begründung genügt.

Die IG Jazz Berlin e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Der Mitgliedsbeitrag sowie alle übrigen Spenden können von der Einkommenssteuer abgesetzt werden.

Wer kann Mitglied werden?
Musiker*innen, Veranstalter*innen, Clubbetreiber*innen und Studierende aus dem Bereich Jazz und Improvisierte Musik. Auch Vereine, GmbHs und andere juristische Personen aus diesem Bereich können Mitglied werden. Mehr Details dazu findest du in unserer Satzung.

Wer kann Fördermitglied werden?
Alle Interessierten, die die Szene für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin unterstützen möchten, aber nicht selbst Musiker*innen, Veranstalter*innen, Clubbetreiber*innen oder Studierende sind.

Warum Mitglied / Fördermitglied werden?
Damit die Berliner Szene für Jazz und Improvisierte Musik weiter bestehen kann; damit Musiker*innen, Veranstalter*innen und Clubbetreiber*innen im Bereich Jazz und Improvisierte von Musik arbeiten und leben können, braucht es eine besondere strukturelle Umgebung. Passgenaue Förderprogramme, eine ausgebaute räumliche Infrastruktur und nicht zuletzt Sichtbarkeit in der allgemeinen Öffentlichkeit sind hier entscheidend. Als Interessensverband sind wir direkte Ansprechpartnerin der Berliner Politik und Verwaltung und bündeln die Interessen der Szene.

Tätigkeitsbericht

2024

1. Geschäftsstelle
2. Räume
3. Honoraruntergrenzen
4. groundwork.jazz
5. Geschlechtergerechtigkeit und Diversität
6. Arbeit in Gremien
7. Jazzwoche
8. Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik
9. Rundfunk

1. Geschäftsstelle
Camille hat seit Ende April nicht mehr die Geschäftsführung der IG Jazz inne, sie ist seit Mai 2024 die Geschäftsführerin der Deutschen Jazzunion.
Die Geschäftsführung der IG Jazz Berlin übernehmen ab Mai 2024 Linda Davis und Sabine Willig zusammen. Linda ist für 32 Stunden und Sabine für 28 Stunden angestellt.
Linda übernimmt vorrangig die Mitgliederverwaltung, die Finanzen und die Themen Räume, Honoraruntergrenzen, Geschlechtergerechtigkeit & Diversität und Förderungen.
Sabine ist vorrangig für die Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation der Stammtische und die Themen Zentrum, Juryarbeit, Rundfunk und Clubs & Spielstätten zuständig.
Im Jahr 2024 hatten wir einen Zuwachs von rund 50 Mitgliedern, sind jetzt bei 384. FB: insges. 1429 Follower, IG: inges. 2518 Follower

2. Räume
In diesem Jahr fanden mehrere Workshops zu neuen Hauptförderrichtlinien für das Arbeitsraumprogramm sowie für Gruppenförderrichtlinien statt. Für die IG Jazz nahm Linda teil. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, einige Änderungen scheinen aber unausweichlich, wie beispielsweise die Einführung von Einkommensprüfungen sowie der Einsatz eines Vergabefachbeirats auch für temporäre Räume.
Die Wilhelmsaue 112 ist weiterhin als Probenraum für die im DACH Musik versammelten Verbände verfüg- und benutzbar. Seit Januar ist er allerdings kostenpflichtig (5€/h). Wir argumentieren weiterhin für eine kostenfreie Nutzung à la Vivaldisaal für unseren Bereich, vor allem für Ensemblenutzungen.
Aufgrund der schlechten Auslastung der Wilhelmsaue soll diese nun auch für andere Sparten geöffnet werden. Hierzu sind wir im Austausch mit der KRB und appellieren gleichzeitig an unsere Mitglieder, die Wilhelmsaue zu nutzen!
Wir waren dieses Jahr weiterhin in sehr regem Austausch mit Kulturraum Berlin GmbH und PROSA, die sich in diesem Jahr umbenannt haben in Raumbüro Freie Szene.
Aufgrund der massiven Kürzungen im Kulturhaushalt ist die Situation der Kulturraum Berlin gGmbH sehr ungewiss, die Abwicklung ist geplant, was fatale Folgen hätte für uns.

3. Honoraruntergrenzen
Das im April 2023 vom DACH Musik (IGJ, inm, VAM, ZMB) veröffentlichte “Berliner Modell” wurde im Oktober aktualisiert und die Zahlen angepasst. Da wir uns am Rentenpunkt orientieren, müssen wir die Honorargrenzen jedes Jahr angleichen. Mehr zum Berliner Modell unter “Unsere Themen”: https://www.ig-jazz-berlin.de/themen
Aufgrund der politischen Lage konnte die 1. Stufe, die für 2023 mit 375 Euro geplant war, erst für 2024/25 mit ebenfalls 375 Euro umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass sich die Honoraruntergrenze 2024 und 2025 aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht weiter erhöht, wie eigentlich geplant. Laut unseren aktuellen Berechnungen ergibt sich für 2024 als angestrebte Honoraruntergrenze ein Tagessatz von 736,00 Euro. Die erste Stufe beträgt 442 Euro, die zweite Stufe 589 Euro.
Das Berliner Modell ist jetzt auch auf Englisch verfügbar.
Für nächstes Jahr plant die VAM (vorbehaltlich des Erhalts der Förderung) eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Berliner Modell und einigen noch offenen Fragen davon. An diesem Prozess werden wir auch beteiligt sein.

4. groundwork.jazz - Projekt mit Förderung der Initiative Musik
Das von der Initiative Musik geförderte Projekt “groundwork.jazz” wurde Ende März abgeschlossen. Der Verwendungsnachweis wurde bereits geprüft und genehmigt, das noch ausstehende Geld an uns überwiesen.
Auch nach Abschluss wurden die Stammtische auf No-Budget-Basis einmal im Monat weiter fortgeführt, der sehr gut laufende Podcast konnte aus finanziellen Gründen nicht weitergeführt werden. Im Oktober haben wir einen weiteren Antrag bei der Initiative Musik eingereicht, um die Arbeit, die bei groundwork.jazz begonnen wurde, fortzuführen. Dieser Antrag hat die formale Prüfung passiert, wir hoffen nun auf Zusage.

5. Geschlechtergerechtigkeit und Diversität
Über die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Diversität wurde innerhalb des Vorstands und der Geschäftsstelle dieses Jahr weiter diskutiert.
Anfang des Jahres fand ein Workshop zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Diskriminierungssensibilität für den neu gewählten Vorstand statt, durchgeführt von Linda. Dies soll von nun an jedes Jahr für den neuen Vorstand stattfinden.
Im Rahmen von groundwork.jazz fanden zwei Workshops zu den Themen Diversität in der Kultur und Nähe und Distanz statt, offen für alle Mitglieder.
Während der Jazzwoche fand ein Vernetzungstreffen für Eltern im Jazz und diverse Panel, die die Themen Machtmissbrauch, soziale Gerechtigkeit, Diskriminierung und Diversität aufgriffen, statt.
In Kooperation mit der VAM fand im Oktober ein Workshop zu Gleichberechtigung in der Freien Musik Szene statt, geleitet von Linda und zwei Mitarbeiterinnen der themis Vertrauensstelle.

6. Arbeit in Gremien
Die IG Jazz Berlin war auch in diesem Jahr wieder aktiv in Gremien, Ausschüssen bzw. anderen Verbänden engagiert. Gemeinsam mit anderen Verbänden der freien Musikszene Berlin (inm, VAM, ZMB) engagiert sie sich im losen Zusammenschluss DACH Musik Berlin, in welchem vor allem die Themen Räume und Honoraruntergrenzen bearbeitet werden. Dieses Jahr wurde auch vermehrt über die Förderstrukturen gesprochen, insbesondere über die Basisförderung, die sich ab nächstem jahr verändern wird.
Von Seiten der Senatsverwaltung wurden wir darüber informiert, dass die Basisförderung zukünftig zusammengelegt wird (Jazz, neue und Alte Musik) und es somit nur noch eine Ausschreibung und eine gemeinsame Jury gibt. Daran ist nichts mehr zu ändern, wir waren allerdings im intensiven Austausch mit der Senatsverwaltung, um die bestmöglichen Bedingungen für uns unter diesen Umständen zu erlangen. Die Geldtöpfe werden nicht zusammengelegt werden und wir werden zwei Personen mit Jazzexpertise für die Jury vorschlagen können. Geplant ist die nächste Ausschreibung im Januar.
Bei der Deutschen Jazzunion nimmt die IG Jazz Berlin an der AG Bundesländervernetzung teil, Linda war auch beim Präsenztreffen im Rahmen der Jazz Now! dabei.
Als Mitglied des Landesmusikrats Berlin (LMR) sind wir im Jazzbeirat sowie Linda im Beirat für Proben- und Aufführungsräume vertreten. Seit Herbst sind wir Partner des LMR bei dem Förderprogramm "Instrumentale Amateurmusik", das Amateurbands finanziell unterstützt, wenn sie Prof-Musiker*innen im Rahmen der Honoraruntergrenzen engagieren wollen. Ihre Tätigkeit in der Koalition der Freien Szene konnte die IG Jazz Berlin kapazitätsbedingt dieses Jahr nur in kleinem Rahmen fortführen und nahm an den vierteljährlichen Plena teil. Um die Einführung eines Berliner Kulturgesetzes voranzutreiben, ist die IG Jazz Berlin seit 2024 Mitglied der Berliner Kulturkonferenz. Seit diesem Jahr ist Linda auch in der AG Kunstfreiheit, einer loser Zusammenschluss aus der Freie Szene, der sich im Zuge der Einführung einer sogenannten Antidiskriminierungsklausel formierte.
Vor allem in den letzten Monaten stand auch die Mitarbeit bei der Kampagne #BerlinIstKultur im Vordergrund, um sich gegen die drohenden Kürzungen im Kulturhaushalt zusammenzutun.

BerlinIstKultur

BerlinIstKultur ist ein Zusammenschluss aus sehr vielen Kulturverbänden und -institutionen Berlins, um gegen die Kürzungen im Kulturhaushalt vorzugehen. Bisherige Aktionen waren der Aktionstag am

16.10. und die Demo am Brandenburger Tor am 13.11.
Es läuft aktuell noch eine Petition mit über 1000.000 Unterschriften. Weitere Aktionen sind in Planung, alles Aktuelle gibt es auf www.berlinistkultur.de

7. Jazzwoche
Die bereits sechste Jazzwoche Berlin fand vom 1. bis 7. Juni unter dem Thema “sichtbarkeit_visibility” statt. Die Jazzwoche Berlin wird über die Projektförderung Jazz gefördert von der SenKult.
Schirmherr war wieder Joe Chialo, Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin.

An 7 Tagen fanden rund 90 Konzerte statt, 45 Spielstätten, Reihen und Projekte waren beteiligt (2023: rund 50 Konzerte in rund 25 Spielstätten). Die Clubs und Veranstalter*innen in Berlin gestalteten dabei das Programm selbst. Follower-Zuwachs bei IG von rund 3.300 auf rund 4.600

Die Eröffnungsveranstaltung der Jazzwoche ist die einzige von der IG Jazz Berlin selbst kuratierte Konzertveranstaltung, daher konnte dort ein Musiker*innenhonorar gezahlt werden, was unseren Mindesthonorarforderungen entspricht. Das Opening fand am 31.05. im silent green statt. Die Kuppelhalle war mit ca. 400 Besucher*innen komplett ausgelastet, sodass ca. 50-100 Personen abgewiesen werden mussten bzw. erst später reinkamen.. Unter den Besucher*innen waren viele Vertreter*innen diverser Interessenverbände und einige für uns wichtige Politiker*innen.
Das Opening inklusive des Panels ist weiterhin auf unserem YouTube-Channel zu finden.

Hinzu kamen acht Diskursformate, ein Kinderkonzert, die gebündelt am Eröffnungswochenende in den Ateliers des silent green stattfanden. Vier der Panels sind auf unserem YouTube-Channel zu sehen.
Außerdem wurden fünf neue Podcastfolgen zum Titelthema „sichtbarkeit_visibilty“ veröffentlicht. Alle Folgen sind auf unserer Webseite zu finden.

Ferner gab es noch in Kooperation mit dem Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik eine geführte Bootstour für Politiker*innen und Mitarbeiter*innen der Senatsverwaltung. Die Bootstour wurde von Kathrin Pechlof und Nikolaus Neuser moderiert, die die aktuelle Situation des Zentrums darstellten.

Ein Antrag für die Jazzwoche Berlin #7 wurde im Oktober gestellt.

8. Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik
Die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Jazzunion, der IG Jazz Berlin und von Till Brönner, gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Alle Informationen auf www.zentrum-under-construction.berlin

TEAM: Isabel Kienemann übernahm im März 2024 die Stelle von Bettina Bohle als angestellte Projektleitung (festangestellt zu 100%) , zudem arbeiten Kathrin Pechlof (als delegierte Verantwortliche der IG Jazz Berlin) und Nikolaus Neuser (als delegierter Verantwortlicher der Deutschen Jazzunion) im Team als Projektsteuerung (jeweils ca 15 Std. pro Woche auf Honorarbasis). Sie stehen in regelmäßigem Austausch mit Till Brönner zu allen relevanten Fragen und Entscheidungen. Das Team ist auch im regelmäßigen Austausch mit den Vorständen der beiden Verbände (Fabian Ristau für die IGJ und Janning Trumann für die Deutsche Jazzunion) Die einzige fest angestellte Projektmitarbeiterin Projektmitarbeiterin Annekatrin Schulz musste bedauerlicherweise das Projekt aus privaten Gründen zu Anfang Dezember 24 verlassen. Alle weiteren Aufgaben werden bedarfsmäßig an Honorarkräfte vergeben.

PILOTPHASE: Die Veranstaltungsreihe „STOP OVER“ machte in 2024 erstmals Teilbereiche der künftigen Institution mit öffentlichen Veranstaltungen sichtbar. „STOP OVER 1 – Improvising A Zentrum“ erprobte als zentrum en miniature die Grundidee eines gemeinsamen, identitätsstiftenden Ortes der Begegnung und des Austauschs in der Alten Münze (Konzeption und Kuration: Tina Heine).
„STOP OVER 2 – A Concert Series“ hinterfragte das traditionelle Konzertformat mit 4 Konzerten im Radialsystem. Für Stop Over 3 fand im Oktober eine Ausschreibung statt, in einem 1-wöchigen Residenzprogramm im Januar 2025 erarbeiten Berliner und internationale Künstler*innen Projekte, die sie am 18. und 19. Januar im Konzerthaus präsentieren. Mehr dazu hier:
https://www.zentrum-under-construction.berlin/artikel/introducing-the-residencies-stop-over-3

VERORTUNG: Mit Haushaltsbeschluss Ende 2023 wurde klar, dass das Zentrum nicht in der Alte Münze eine Heimat finden wird, da die neue Koalition andere Pläne für die Alte Münze hat.
Kulturpolitisch war die Entscheidung umstritten, Anhörung im AGH (Kathrin Pechlof für das Team). Nach Wegfall des Ortes Alte Münze machte sich das Projektteam auf die Suche nach einer neuen Immobilie (eigenständig, mit Agentur und mit Unterstützung des Landes Berlin und des Senators persönlich). Als beste Option stellte sich das Kino “L´AIGLON” (mit Theaterkomplex und ehem.
Komandantenvilla in unmittelbarer Nähe) heraus, eine sanierungsbedürftige Landesimmobilie am Kurt Schumacher Damm in Tegel. Das Projektteam ist zur Zeit in Gesprächen mit dem Senat und der BKM. Im Sommer wurde das Konzept angepasst und eine Broschüre erstellt. Ziel: In der Bereinigungssitzung des Bundes im Nov 24 die Investivmittel von 2016 für Sanierung und Ausbau zu reaktivieren. Hierzu gab es Unterstützung von BKM, Land Berlin und insbesondere von MdB Otto Fricke (FDP), der sich als Haushaltspolitiker schon seit Beginn für das Projekt eingesetzt hatte. Mit dem Bruch der Ampel- Regierung ist dieses Vorhaben erstmal hinfällig.

GRÜNDUNG: Die Gründung einer gUG ist in Arbeit. Gesellschafter sollen IG Jazz Berlin und Deutsche Jazzunion sein. Till Brönner will explizit keine Rolle in der Gesellschaft spielen. Eine Gründung im ersten Quartal 2025 ist realistisch.

FINANZIERUNG: Die Projektentwicklung wurde 2024 weiterhin von Land und Bund unterstützt: Land Berlin : 300 T v.a. für Pilotphase und STOP OVER (Diese Landesmittel sind nicht Teil der regulären Jazz-Projektförderung. Die Mittel stehen im gleichen Titel, sind im Haushaltsgesetz aber gesondert zweckgebunden ausgewiesen)
BKM : 250 T v.a. für Projektentwicklung, Personal, Institutionsgründung
Aussicht auf 2025: unklar. BKM: vorläufige Haushaltsführung nach Ampel-Bruch hat zur Folge, dass unklar ist, ob die in Aussicht gestellten Projektmittel für 2025 überhaupt (vermutlich ja) und wenn ja in welcher Höhe (vermutlich deutlich gekürzt) und wann (vermutlich erst im Sommer) beantragt werden können. Die Restmittel von 2024 wurden bis Sept 2025 verlängert.
Land Berlin: aktuelle Kürzungen werden auch das Zentrum betreffen. Wichtig ist, dass nicht gestrichen wird, sonst ist das Projekt tot (nur BKM Mittel reichen nicht aus). Mit Umschichtungen und Planänderungen kann mit Restmitteln Bund und Projektmitteln Land mit deutlich weniger VA weiter gearbeitet werden. Aber: Eine Künstlerische Leitung kann aktuell ohne gesicherte Finanzierung nicht ausgeschrieben werden, anders als der Zeitplan es vorsah. Das Team muss weiterhin mit bestehenden prekären personellen Ressourcen arbeiten.

FAZIT: Die Situation ist, wie häufig Ende des Jahres, unklar. Dieses Jahr besonders. Inhaltlich stehen die Arbeitsebenen bei BKM und Land Berlin hinter dem Projekt.

9. Rundfunk
Im April 2024 trafen sich Geschäftsführung und 2 Vorstandsmitglieder mit Vertreter*innen der Leitungsebene des RBB. Es ging um die programmatische Neuausrichtung von radio3, die Auswirkungen der Rundfunkreform auf die Berliner Szene und darum, dass die Stelle des einzigen angestellten Jazzredakteurs Ulf Drechsel nach seiner Verrentung nach wie vor nicht wiederbesetzt wurde. Diese Punkte waren auch Thema eines Panels während der Jazzwoche. Im Juni nahmen Linda und Sabine teil am radio3 Hörerdialog und brachten in den Gesprächen die Bedarfe des Berliner Jazz ein. Beim Jazzfest im November wurde das neue ARD-Online-Angebots Jazz vorgestellt. Wir sind im Kontakt mit den Verantwortlichen bei ARD und RBB und setzen uns ein für eine bessere Positionierung von Berlins Jazzszene in diesen Kontexten.

Tätigkeitsbericht

2023

1. Räume
2. Honoraruntergrenzen
3. Jazzwoche Berlin #5
4. Zentrum under construction – House of Jazz – Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik – Alte Münze
5. groundwork.jazz
6. Diversität und Geschlechtergerechtigkeit
7. Haushalt/Bericht zur parlamentarischen Arbeit
8. Arbeit in Gremien

1. Räume
Das Programm KulturRäumeKontingente (KRK) wurde dieses Jahr neu aufgestellt und ging in eine neue Runde. Die Ergebnisse der neuen Ausschreibung werden demnächst über die KulturRäumeBerlin (KRB) und über Prosa bekannt gegeben.

Die Wilhelmsaue 112 wurde endlich als Probenraum für die im DACH Musik versammelten Verbände verfüg- und benutzbar. Seit September ist die Nutzungsmaske offen für Registrierungen. Es ist ein neues Registrierungsverfahren, daher müssen auch Menschen, die schon in bei KulturRäumeBerlin registriert sind, sich neu registrieren. Dafür funktioniert das neue System recht unproblematisch und man kann die Räumlichkeiten mit dem Smartphone öffnen. Alle Kolleg*innen, die den Raum schon genutzt haben, haben sich sehr positiv über die Gegebenheiten geäußert. Unsere vormals in der Wache und dann im ACUD untergebrachten Instrumente stehen jetzt dort. Wir hoffen auf rege Nutzung. Der Raum wird allerdings ab Januar kostenpflichtig, zu den im KRK bekannten und subventionierten Konditionen (5€/h). Wir argumentieren weiterhin für eine kostenfreie Nutzung à la Vivaldisaal für unseren Bereich, vor allem für Ensemblenutzungen.
Aus den Nachrichten, die uns erreicht haben, haben wir entnommen, dass wir uns für mehr langfristig subventionierte Proberäume vergleichbar mit den Räumlichkeiten in der Baruther Straße einsetzen werden.
Wir waren dieses Jahr weiterhin in sehr regem Austausch mit Kultur Räume Berlin GmbH und PROSA, z.B. zur Überarbeitung der Förderrichtlinien für Proberäume und zur in unseren Augen recht misslungenen Bedarfserhebungsstudie vom Oktober 2022, deren Ergebnisse Anfang des Jahres präsentiert wurden.

Darüber hinaus gab es die Gründung einer AG im Rahmen/unter dem Dach der Koalition Freie Szene (über deren übergeordneter Trägerverein Bündnis Freie Szene Berlin e.V. die Finanzierung von Prosa läuft) um die Strukturen von Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen Prosa und der gGmbh. Diese wird in den nächsten Monaten hoffentlich zu Ergebnissen kommen, über die wir berichten werden.

Auch im Zuge der Regierungsneubildung bzw. im Rahmen der Verhandlungen zum Koalitionsvertrag und Doppelhaushalt spielten die Räume und ihre Schnittstelle über die gGmbH und Prosa eine große Rolle. Einige Details dazu wurden im Podium über Räume mit Vertreterinnen beider Organisationen auf der Jazzwoche beleuchtet. Ihr könnt sie hier nachhören und -sehen: https://youtu.be/Gv-nJCBguXs?si=IXShv1jJFULZ7_zK

Während der Jazzwoche fand auch eine Bustour mit für Räume und Kultur zuständige Menschen aus Politik und Verwaltung statt. Dabei wurden besucht: Das Studio Börne in Weißensee, die für Musik gescheiterte (aber lange geplante) Immobilie in der Prenzlauer Promenade in Pankow, die Proberäume in der Baruther Straße in Kreuzberg und das Donau 115 in Neukölln. Dabei merkte Robbin Juhnke (CDU) an, dass sich an der Verfügbarkeit und wirtschaftlichen Lage von Räumen in den vergangenen fünf Jahren (vor fünf Jahren fand schon einmal eine Bustour statt) nichts getan oder verbessert hat und daher dringender Handlungsbedarf besteht.

2. Honoraruntergrenzen
Im April 2023 gab es eine Pressemitteilung zur Veröffentlichung des „Berliner Modells“. Dieses Papier beschreibt die Berechnung und schrittweise Einführung von Honoraruntergrenzen für aus öffentlichen Mitteln geförderte Projekte, die im Antragsverfahren angewendet werden sollen. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem DACH Musik, ein Zusammenschluss aus IG Jazz Berlin, initiative neue musik (inm), Vereinigung Alte Musik Berlin (VAM Berlin) und Zeitgenössisches Musiktheater Berlin (ZMB), erarbeitet. Am 2. Juli 2023 gab es eine Werkstatt zu den Honoraruntergrenzen während der Jazzwoche Berlin im Hinterzimmer, Prenzlauer Berg.

Die Umsetzung des Berliner Modells ist ein laufender Prozess. Eine Durchsetzung der 1. Stufe in 2023 von 375 Euro konnte aufgrund fehlender Aufwüchse in der Förderstruktur der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht erreicht werden. Im Vorlauf zu den Doppelhaushaltsverhandlungen, ohne Wissen, ob es Aufwüchse geben würde, gaben wir daher Ende Juli dem Senat eine Empfehlung von 300 Euro als Honoraruntergrenze (nach HUG 2018). Die IG Jazz Berlin hat ihren Mitgliedern hierzu auf ihrer Webseite trotzdem eine HUG von 350 Euro empfohlen. Ganz aktuell korrigieren wir aufgrund der politischen Lage die 1. Stufe, die für 2023 mit 375 Euro geplant war, jedoch noch nicht umgesetzt werden konnte zu einer 1. Stufe für 2024/25 mit ebenfalls 375 Euro.
Es gibt einen Podcast B:jazz zum Thema HUG vom 12. September 2023.

3. Jazzwoche Berlin #5
Schirmherr der Jazzwoche war Joe Chialo, Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Innerhalb der Jazzwoche wurde ebenfalls der Jazzpreis Berlin 2023 an Taiko Saito verliehen, von Joe Chialo überreicht. Den Jazzpreis Berlin gibt es seit 2017, initiiert von der IG Jazz Berlin.
In über 21 Spielstätten, Reihen und Projekten fanden insgesamt 50 Konzerte und 3 Sessions statt. Die Clubs und Veranstalter*innen in Berlin gestalteten dabei das Programm selbst.
Die Eröffnungsveranstaltung war die einzige von der IG Jazz kuratierte Konzertveranstaltung, daher konnte dort ein Musiker*innenhonorar gezahlt werden, was unseren Mindesthonorarforderungen entspricht. Möglich war dies, da die Eröffnungsveranstaltung, Diskursveranstaltungen, Organisation und Bewerbung der Jazzwoche etc. gefördert waren vom Berliner Senat.
Insgesamt traten 4 musikalische Acts auf, wobei der letzte Act der Opener für eine anschließende geleitete Jam-Session war. Wichtig bei der Auswahl der Musikacts war uns, einen breiten Ausschnitt aus der Berliner Jazzszene zu zeigen.
Die VA fand im Club Gretchen statt und war ein sehr großer Erfolg mit 400 Besucher*innen, darunter viele Vertreter*innen diverser Interessenverbände und einige für uns wichtige Politiker*innen die ebenfalls auf einem innerhalb des Eröffnungsabends moderierten Panel zu Wort gekommen sind. Auf dem Panel waren das Daniel Wesener, Sprecher für Kulturfinanzierung, Bündnis 90 die Grünen und Christian Goiny, Sprecher für Haushalt, Bundesangelegenheiten und Medien, CDU. Die VA inklusive des Panels ist immer noch im Internet zu finden.
Hinzu kamen sieben Diskursformate (5 Panels und 2 Werkstätten) und vier neue Podcastfolgen zum Titelthema „Über Räume“. Der Podcast wird seit der Jazzwoche im 2-Wochen Turnus weitergeführt. Alle Folgen sind im Internet abrufbar. Die Panels sind ebenfalls immer noch im Internet zu sehen.
Die Jazzwoche #5 hatte zum Thema „Über Räume“, was ideelle und haptische Räume gleichermaßen beinhaltete.
So ging es in den Diskursformaten um:
a) Panels:
Über:ArbeitsRäume
Wo Jazzmusiker*innen in der Hauptstadt proben, üben, aufnehmen und auftreten
Über:Safe Spaces
Warum wir sie brauchen und wie sie entstehen können
Über:FreiRäume im Kopf
Was braucht es zum Arbeiten, Leben, Kreativ-Sein?
Über:Musikalische Begegnungsräume
Reihen und Festivals
Über:Institutionalisierung
Auf dem Weg zu einem Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik.
Projektvorstellung mit viel Raum für Fragen – für Szeneakteur*innen & Interessierte
(In Kooperation mit der Deutschen Jazzunion)
b) Werkstätten:
:werkstatt: Divers kuratieren?!
Aber wie? —> kein Zuspruch, fand folglich nicht statt.
:werkstatt: Honoraruntergrenzen
Noch genug zum Leben oder schon genug zum Leben? Zwischen ausreichender und fairer Bezahlung

Ferner gab es noch eine geführte Bustour für Politiker*innen und Vertreter*innen von Interessenverbänden, die Tour führte an diversen Proberäumen vorbei, am Börne-Studio und endete im Donau115. Auch diese Tour hat einen mächtigen Eindruck hinterlassen, nämlich dass es in Sachen Proberäumen einen großen Nachholbedarf gibt und die Situation ziemlich desolat ist.
Gewisse Parameter der Jazzwoche werden nächstes Jahr beibehalten, jedoch wird die Jazzwoche 2024 etwas gestrafft und werden die Diskursformate gebündelt an einem Wochenende stattfinden, so der momentane Plan, der neue Vorstand wird dies final entscheiden. Die Eröffnungsveranstaltung wird wegen ihrer immensen Wichtigkeit, ihrer großen Signalwirkung und ihres großen Potentials beibehalten, ebenso die wirkungsvolle Bustour und die Einbindung der Preisverleihung des Jazzpreises Berlin.

4. Zentrum under construction – House of Jazz – Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik – Alte Münze

KURZFASSUNG:
Es wird weiter an dem Projekt der Entwicklung eines Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin gearbeitet, weiterhin in Gemeinschaftlichkeit der Verbände IG Jazz Berlin, Deutsche Jazzunion und Till Brönner und einem Projektteam, das weiterhin bei der Jazzunion angesiedelt ist. Auch 2023 gab es Finanzierung durch Land und Bund zur Projektentwicklung, für Veranstaltungen und erstmals auch für Präsentation. Erstmals können Mittel mit dem Residency/Stipendien-Programm „STOPover“ (ausgeschrieben Nov 23), in künstlerischen Output gehen. Das Programm wurde von Tina Heine im Auftrag der Steuerungsgruppe konzeptioniert und kuratiert. Die politische Lage ist weiterhin unsicher, es gibt keine klaren Signale des neuen Kultursenators, aber weiterhin gute Zusammenarbeit mit Verwaltungen in Bund und Land. Münze als Standort bleibt kompliziert, da es weiterhin keine Entscheidung bzw. kein Konzept des Landes für die Gesamtimmoblie gibt und Nutzungskonkurrenzen sowie künftige Rolle der Zwischennutzer ungeklärt bleiben. Seit Oktober ist eine Prozessdokumentationswebsite online, die über die Historie des Projektes + politische Zusammenhänge sowie über Veranstaltungen und Ausschreibungen informiert. Für 2024 sind weitere Programmaktivitäten geplant – eine Konzertreihe, ein Festival und in Anknüpfung an STOPover ein Residency-Programm. Außerdem wird daran gearbeitet, die Struktur zeitnah resilienter aufzustellen, von der Jazzunion zu lösen und als ersten Schritt Richtung Institutionalisierung in eine UG zu überführen.
IM DETAIL:
Status quo Team
Das Projekt ist weiterhin administrativ als Projekt bei Dt. Jazzunion verortet (die auch in 2023 wieder als Mittelempfänger fungierte) und wird kooperativ getragen von Dt. Jazzunion und IG Jazz Berlin in Abstimmung mit Till Brönner.
Entscheidungen werden getroffen von einer Steuerungsgruppe, bestehend aus Dr. Bettina Bohle (Projektleitung) / Nikolaus Neuser (Dt. Jazzunion) / Kathrin Pechlof & Uli Kempendorff (IG Jazz Berlin, Kathrin in Doppelrolle als operative Projektmitarbeiter*in und als für dieses Thema sog. „kooptiertes Vorstandsmitglied“ vom Vorstand delegiert) und Till Brönner.
Operative Arbeit: Bettina Bohle (beschäftigt mit 75%), Kathrin Pechlof (Honorarbasis), Nikolaus Neuser (Aufwandspauschale) mit Unterstützung der Projektmitarbeiter*innen Sarah Stinshoff (beschäftigt mit 60%), und seit seit Juni 2023 Carsten Hein (Honorarbasis)
weitere Honorarkräfte für Teilbereiche & Expertisen (z.B. Schallschutzexperten, Architekten..)
Finanzierung
Für 2023 hat das Projekt wie im Jahr zuvor Landesmittel für die Umsetzung von Programmaktivitäten und Honorare und weiterhin Bundesmittel insbesondere für Projektbüro, Projektentwicklung und Expertisen erhalten. Eine genaue Aufschlüsselung der Zahlen erfolgt am Montag in der Mitgliederversammlung und wird dann im Detail im Protokoll nachzulesen sein.

Politische Lage
Die Politische Lage bleibt weiterhin unsicher, es gibt kein klares Bekenntnis der neuen Regierung, keinerlei Signale des Kultursenators, keinen Termin bei Senator seit Regierungsantritt. Kontext Entwicklung der Alten Münze: keine Positionierung der neuen Landesregierung über das Gesamtprojekt Alte Münze, es wird verschleppt, die Koalition ist möglicherweise uneins. Positiv: Mittel für Institution für Jazz + Improvisierte Musik in Höhe von 300 T € sind im Haushaltsentwurf des Landes 24/25 vorgesehen und Mittel für KRB zur Entwicklung der Alten Münze als Kulturstandort ebenfalls. Daran ist abzulesen, dass das Land die Projektentwicklung weiterhin unterstützen will. Weiterhin gibt es konstruktiven und kontinuierlichen Kontakt zu Arbeitsebene Land & Bund, es wird am Projekt festgehalten und unterstützt. Im Bundeshaushalt sind ebenfalls Mittel in Höhe von 250 T € eingestellt.
Projekt befindet sich seit Jahren in unklarem Schwebezustand insbesondere wg. der Wechselwirkung mit dem Prozess um die Alte Münze. Strategie jetzt ist, sich resilienter aufstellen, Institutionalisierung voranzubringen, mit Veranstaltungen und Dokumentation sichtbar zu werden. (s.u.)
Standort Alte Münze
Der Standort Alte Münze erscheint immer wieder fraglich. Nutzungskonkurrenzen (Club, Schallschutz, Publikumsverkehr) sind nicht zufriedenstellend geklärt. Die Steuerungsgruppe hat „Gelingensbedingungen“ verfasst, die formulieren unter welchen Umständen eine Verortung in der Münze sinnvoll ist und unter welchen nicht. Ob diese erfüllt werden können, ist z.Z. unklar. Zwischennutzer Spreewerkstätten prägen die Alte Münze weiterhin mehr und mehr und schaffen Tatsachen (teilweise auch bauliche), es wird gegen ein Jazz-Zentrum in der Münze agitiert. Trotzdem hält Steuerungsgruppe auch aus politischen Gründen vorerst an Verortung in der Münze fest, denkt aber über Alternativstandorte nach, die evtl. auch als längerfristige Zwischennutzung fungieren könnten. Für die nächsten Jahre ist die Institution als eine unverortete geplant, d.h. Veranstaltungen sollen in verschiedenen Orten in Berlin stattfinden, die Institution als professionalisiertes zentrales Gefäß sukzessive entwickelt werden. Standortfrage und politische Auseinandersetzungen darum werden uns weiterhin umfänglich beschäftigen.

Programmaktivitäten 23 (bis Feb. 24)

  • „STOPover“
    Für Konzeption und Durchführung von ersten Programmaktivitäten hat die Steuerungsgruppe die Kuratorin Tina Heine beauftragt. Ziele: Sichtbarwerden mit künstlerischem Programm, Partizipation von Akteuren bezüglich Profilierung und Inhalten, Diskurs, Stellen von Raumfragen (Verortung in der Alten Münze, grunsätzliche Fragen nach Raum und Rezeption). Es wird eine konzentrierte Residency-Woche vom 4.bis 11. Februar 2024 in der Alten Münze geben. Ausschreibung dazu lief im Nov. 23, Vorbereitung in enger Abstimmung mit Steuerungsgruppe seit April 23.
    Open Call und alle Infos dazu hier:
    https://panel.zentrum-under-construction.berlin/media/pages/artikel/stopover/1daa273564-1698911945/stopover-open-call-fur-kollaboration-and-improvisation-de.pdf

  • Konferenz
    Eine für Oktober 23 geplante Konferenz zu Fragen zur Kommunikation und Vermittlung von Jazz und Improvisierter Musik musste bedauerlicherweise aus verschiedenen Gründen abgesagt werden. Teile der Inhalte werden in leicht veränderter Form und Rahmung während der „STOPover“-Woche im Februar in der Alten Münze stattfinden.

  • Veranstaltung Dokumentation + Diskurs
    Im Februar 23 in der Galerie der Alten Münze wurden Inhalte und aktueller Status der Projektentwicklung vorgestellt und dann eine Dokumentation der bisherigen Projektentwicklung von der Projektleiterin Bettina Bohle präsentiert. Im Anschluss gab es ein Panel mit Tina Heine, Prof. Dr. Dorothee Richter, Cymin Samawatie, Janning Trumann, Steve Valk und Jo Wespel aka Beatdenker von Future Bloom zu Kurationsprozessen und Kulturinstitutionen des 21. Jh aus, moderiert von Shelly Kupferberg.
    https://www.zentrum-under-construction.berlin/artikel/dokumentation-diskurs

  • Info-VA Zum politischen Prozess und Status quo des Projektes im Rahmen der Jazzwoche mit Nikolaus und Kathrin im Hinterzimmer.

  • Website zur Prozessdokumentation
    Soft-Launch im Oktober 2023 mit den Zielen, Prozesse und Ergebnisse transparent zu dokumentieren, den politischen Kontext und Historie nachvollziehbar zu machen, auf aktuelle Veranstaltungen, Programmaktivitäten und Ausschreibungen aufmerksam zu machen. Die Website ist in Arbeit. Einige Links und Dokumente sind noch zu ergänzen.
    https://www.zentrum-under-construction.berlin/

  • Namensworkshop
    Die Frage nach einem finalen Namen für die künftige Institution taucht immer wieder auf, auch die Frage nach der Verwendung des Begriffs „Jazz“ im Titel (was sowohl in Steuerungsgruppe als auch in der vergangenen Denkfabrik zu diesem Thema kontrovers diskutiert wurde). Hierzu wurde ein Workshop mit Steuerungsgruppe und Vorständen der Verbände durchgeführt mit mittlerem Erfolg. Ergebnis ist, die zu gründende UG soll weiterhin arbeitstitelartig „Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik heißen“, ein „Name“ kann erst kommen, wenn die Verortung geklärt ist. Begrifflichkeit „Jazz“ kann in diesem Rahmen nicht geklärt werden.

  • Politische Arbeit + Kooperation mit Verwaltung
    Auf allen Ebenen wird durch die Steuerungsgruppe in zahllosen Terminen für das Projekt geworben, auf Arbeitsebene im Detail die Entwicklung vorangetrieben (insbesondere bzgl. Frage nach Verortung in Alter Münze, Bauplanungen etc.), es findet regelmäßiger Austausch mit allen Akteuren (SenKultGZ, BKM, KRB, Parlamentarier*innen Land und Bund) statt.

Ausblick
strukturell:
seit Sommer laufen Vorbereitungen zur Gründung einer resilienteren Struktur (Ablösung von der Deutschen Jazzunion. Gründung einer UG) als erster Schritt Richtung Institutionalisierung.
Finale Abstimmungen zur Gründung, Satzung und Leitungsstruktur in gesamter Steuerungsgruppe und mit den Verbänden ist bis Weihnachten geplant.
Damit zusammenhängend wird derzeit eine personelle Neuaufstellung organisiert (Bettina Bohle verlässt Team und es wird ein*e Nachfolger*in gesucht. die konzeptionell-strategische Leitung bleibt weiterhin bei der Steuerungsgruppe bis zur UG Gründung. Kurationsverantwortliche für die geplanten Veranstaltungen in 24 (s.u.) werden durch Steuerungsgruppe in Absprache mit Verbänden berufen.
Ausschreibung für Projektleitung / Geschäftsführung UG in spe
https://panel.zentrum-under-construction.berlin/media/pages/artikel/stellenausschreibung-projektleitung-geschaeftsfuehrer-in-spe/06ccc0359e-1700642616/stellenausschreibung-projektleitung-gf-in-spe.pdf

Inhaltlich:
geplante Veranstaltungen in 24/25 (Anträge und erste Vorbereitungen laufen)
-Konzertreihe (geplant im Radialsystem)
-Komprimiertes Festival im Herbst 2024 in an verschiedenen Orten in Berlin
-Fortführung eines Residency/Stipendienformats in der Kontinuität von STOPover
-Diskurs und Info-VA
Alles vorausgesetzt, dass die bisher in den Haushaltsentwürfen in Bund und Land eingestellten Mittel auch tatsächlich kommen.

5. Groundwork.jazz
Im Rahmen des Projekts groundwork.jazz konnten wir einiges an “Groundwork” angehen. So hat die IG Jazz Berlin nun eine neue Webseite und ein neues Corporate Design mit neuem Logo.
Im April haben wir in verschiedenen Clubs Infoveranstaltungen durchgeführt zu den Fragen, was die IG Jazz eigentlich ist und was ihre Aufgaben sind. Während der Jazzwoche haben wir zwei Werkstätten angeboten im Rahmen von groundwork.jazz. Wichtiges Element von groundwork.jazz ist auch unser Podcast: Alle zwei Wochen erscheint eine neue Folge von “B:jazz”, abwechselnd gehostet von James Banner und von Caro Olbertz. Wir freuen uns, dass der Podcast so gut ankommt und viele Hörer*innen hat. Groundwork.jazz haben wir darüber hinaus auch dafür 10genutzt, unsere Geschäftsstelle personell besser aufzustellen: Linda konnte dadurch ihre Stunden erhöhen. Außerdem haben wir Anfang des Jahres eine politische Agenda in Form eines 4 Säulen - Modells erstellt.
Im November haben wir unseren ersten Stammtisch der IG Jazz Berlin veranstaltet, der gut besucht war und bei welchem viele spannende Gespräche entstanden. Der Stammtisch soll nun regelmäßig stattfinden.
Das Projekt läuft noch bis Ende Januar und wird eventuell nochmal verlängert. Geplant sind noch weitere Stammtische sowie ein paar Workshops für die Mitgliedschaft zu unterschiedlichen Themen.

6. Geschlechtergerechtigkeit und Diversität
Über die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Diversität wurde innerhalb des Vorstands und der Geschäftsstelle dieses Jahr verstärkt diskutiert. Nach außen haben wir die Themen in unserem Podcast und bei unseren Panels während der Jazzwoche platziert.
Auf Anregung unserer Mitgliedschaft hin haben wir zudem im Sommer, nachdem Friede Merz ihr Statement veröffentlich hat, diverse Anlaufstellen in Berlin für Betroffene von Diskriminierung und von sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt aufgelistet.
Aktuell sind wir im Gespräch mit einer externen Beraterin, die uns darin unterstützt, weitere Schritte einzuleiten. Geplant sind aktuell für die nächsten Monate ein Workshop zu Diskriminierungssensibilität und Diversität für den neuen Vorstand im Rahmen von groundwork.jazz, ein Workshop für die Mitglieder zum Thema Allyship & Awareness für Mitgliedschaft/Interessierte im Januar/Februar sowie ein intensiverer Diskurs über unsere Ziele als Verband und eventuell das Verfassen eines Mission Statements dazu.

7. Haushalt/Bericht zur parlamentarischen Arbeit

In diesem Jahr gab es im Zuge der Haushaltsverhandlungen mehrere offizielle Treffen im Abgeordneten mit:

  • Robbin Juhnke (kult.pol.Sprecher CDU),
  • Christian Goiny (Sprecher Hauptausschuss, Clubkultur, CDU)
  • Daniel Wesener (B/Grüne)
  • Daniela Billig (B/Grüne)
  • Manuela Schmidt (kultur- und haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke)
  • Staatssekretärin Fr. Wedel-Wilson

Außerdem fanden insgesamt 6 Jour Fixe in 2023 mit der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt statt.
Ebenfalls fanden einige inoffizielle Treffen und Hintergrundgespräche mit diversen Mitgliedern des Abgeordnetenhauses auf Netzwerkveranstaltungen statt:

  • Hamburgische Landesvertretung
  • Jazzwoche
  • Jazzfest
  • Jazzpreis (B)
  • Dt. Jazzpreis
  • Berlin Music Commission
  • MostWanted: Music Conference
  • Jazzahead
  • Listen to Berlin Award
  • CDU Maibowle
  • Musicboard 15 Jahres Feier
  • Initiative Musik MeetUp

8. Arbeit in Gremien
Die IG Jazz Berlin war auch in diesem Jahr wieder aktiv in Gremien, Ausschüssen bzw. anderen Verbänden engagiert. Gemeinsam mit anderen Verbänden der freien Musikszene Berlin (inm, VAM, ZMB) engagiert sie sich im losen Zusammenschluss DACH Musik Berlin, in welchem vor allem die Themen Räume und Honoraruntergrenzen bearbeitet werden. Bei der Deutschen Jazzunion nimmt die IG Jazz an der AG Bundesländervernetzung teil. Als Mitglied des Landesmusikrats Berlin sind wir im Jazzbeirat sowie im Beirat für Proben- und Aufführungsräume vertreten. Außerdem wurde am 21. November 2023 unsere Geschäftsführerin Camille Buscot als Beisitzerin in das Präsidium gewählt. Ihre Tätigkeit in der Koalition der Freien Szene konnte die IG Jazz Berlin kapazitätsbedingt dieses Jahr nur im Bereich Räume fortführen. Um die Einführung eines Berliner Kulturgesetzes voranzutreiben, wird die IG Jazz Berlin 2023 als Gründungsmitglied bei der Gründungsversammlung der Berliner Kulturkonferenz teilnehmen.

**9. Finanzen
Seit 2022 werden wir durch das Lohnbüro und den Steuerberater Nord-Treu GmbH unterstützt. Am 02.02.2023 haben wir den neuen Freistellungsbescheid für 2019-2021 erhalten. Ab 2024 erhalten wir finanzielle Unterstützung für die Verwaltung durch die Àrvore Stiftung. Der Detaillierte
Finanzbericht für 2022 und die vorläufigen Einnahmen und Ausgaben für 2023 wurden auf der Mitgliederversammlung vorgelegt.

10. Geschäftsstelle
Camille Buscot ist weiterhin die Geschäftsführerin der IG Jazz Berlin. Linda Davis ist als Projektleiterin für die Jazzwoche Berlin und für groundwork.jazz tätig.

Tätigkeitsbericht

2022

1. JAZZWOCHE
2. RÄUME
3. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
4. KOOPERATION FIELD NOTES
5. HONORARUNTERGRENZEN
6. GREMIENARBEIT
7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND
9. GESCHÄFTSSTELLE

1. JAZZWOCHE
Die vierte Jazzwoche vom 3. bis 10. Juli 2022 war erneut ein großer Erfolg. Umfangreiches und positives Medienecho und Wahrnehmung bei Politik und Verwaltung. Synergien durch Kooperation mit rbb und Verleihung des Berliner Jazzpreises während der Jazzwoche. Fokus der Jazzwoche auf die diskursiven Elemente und Einbezug der Veranstalter*innen. Eigene Veranstaltungen der Jazzwoche / IG Jazz: Diskursveranstaltungen und Panels sowie Koordination der Podcastreihe „Jazz.leben - Stimmen aus der Szene“.
Projektteam: Camille Buscot (Geschäftsführerin), Linda Ann Davis (Projektleitung); Josephine Schoede (Projektassistenz); Sarah-Bélen Luibrand ( Zuarbeit)
Wichtigste Partner*innen: K3 (PR-Agentur), node (Grafik-Design)
www.jazzwoche.berlin
Die Jazzwoche wurde gefördert durch den Berliner Senat mit 39.993,00 €.

2. RÄUME
Der Anfang des Jahres war bestimmt vom Ende der Verfügbarkeit der Wache als kostenloser Proberaum für die Szene. Der Verlust konnte teilweise aufgefangen werden durch das Erdgeschoß im ACUD, auch wenn die Schlüssel-Verwaltung über das BSoS (Berlin Studio of Sound) oft zu wünschen übrig ließ. Wir haben unsere Instrumente (Drums und Amp) mit der Hilfe engagierter Mitglieder von der Wache ins ACUD gebracht. Auf Bitte des Zafraan-Ensembles haben wir unseren großen Instrumentenschrank im März vom ACUD nach Schöneweide gebracht, wo wir ihn in Räumen des Jazzkeller 69 am Kaisersteg unterstellen konnten. Die Hoffnung auf Räume in der Kirche in Wilmersdorf (Wilhelmsaue) sind bisher an sehr langsamen Prozessen und Unklarheiten innerhalb der Gemeinde gescheitert.
Die Kultur Räume Berlin GmbH und PROSA haben mit dem DACH Musik und uns dieses Jahr das BOP-Programm neu aufgesetzt, es ging ab dem Sommer als Kultur Räume Kontingente Programm an den Start. Verfügbar sind nun Räume (Liste hier einzusehen: https://kulturraeume.berlin/kultur-raeume-kontingente), die von akkreditierten Musiker*innen für 5€ die Stunde gemietet werden können. Vor allem die Mitnahme in das Programm des für unsere Mitglieder sehr gut geeigneten Studio Boerne war nicht ganz leicht, ist aber zumindest bis Jahresende gelungen. Ob und wie das auch 2023 weitergehen kann, ist noch nicht klar. Die Akkreditierung ist notwendig, um Nutzer*innenkreise auf professionell arbeitende Musiker*innen einzuschränken und läuft wie die letzten Jahre auch über IG Jazz und inm.
Die Umsetzung der Frank-Zappa-Str. 15 in langfristig vermietbare Proberäume lief nicht wie erhofft, viele Musiker*innen mussten und müssen immer noch auf die Verfügbarkeit ihres angekündigten Raumes warten und mussten versuchen anderweitig auszuweichen.
Kultur Räume Berlin GmbH und PROSA haben im Oktober eine Umfrage zu Räumen durchgeführt, deren Ausgestaltung noch einmal gründlich von den Verbänden im DACH Musik überarbeitet wurde, um Bedarfe der Szene besser abzubilden. Die Ergebnisse stehen noch aus. Der letzte Stand war, dass zumindest die Beteiligung aus dem Musikbereich recht hoch war. Wir haben mehrfach zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen und hoffen, dass die Ergebnisse Grundlage von Verbesserungen in der Proberaumlandschaft in Berlin sein können.
Zusammenfassend war durch die Mehrfachbelastung des kleinen Vorstands im vergangenen Jahr eine stetige Arbeit an Raumfragen schwierig - die internen Probleme bei Kultur Räume Berlin GmbH und die Neuaufstellung bei PROSA Mitte des Jahres haben ihr Übriges dazu beigetragen. In diesem Bereich ist die Zusammenarbeit über das DACH für uns ein großer Segen.

3. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
Weiterhin intensives Engagement im Prozess um die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin. Dabei enge Kooperation mit dem weiterhin bei der Deutschen Jazzunion angehängten Projektbüro, das die Projektentwicklung gemeinsam mit der Initiator*innengruppe vorantreibt. Die IG Jazz Berlin ist durch 2 Vertreter*innen an allen Entscheidungen und Veranstaltungen gleichermaßen mit den anderen Initiator*innen strategisch richtungsweisend beteiligt, bringt Expertise ein und arbeitet inhaltlich + operativ dem Projektbüro zu. Wahrnehmung von Terminen bei Abgeordneten und Verwaltung. Kontinuierliche Zusammenarbeit mit Vertreter*innen von BKM und SenKE in regelmäßig stattfindenden Planungsklausuren und Fachterminen. Trotz fortschreitender Bauplanungen und Entwicklungsprozessen auf Landesseite ist weiterhin unklar, ob und welcher Status ein Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik in diesem Großprojekt haben soll. Die IG Jazz Berlin setzt sich weiterhin ein für einen nachhaltig finanzierten Standort für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin mit klarem Profil als Teil eines Kunst- und Kulturstandortes für die Freie Szene in der Alten Münze. Wahlen und Nachwahl in Berlin verlangsamten alle Prozesse. Trotz der unklaren Situation wird die Projektentwicklung kooperativ unterstützt und weiterhin von BKM und erstmals von SenKE (hier aus Restmitteln) finanziert. Fokus 2022: partizipative Formate und inhaltliche Weiterentwicklung (Ideensummit zu Raumfragen und Verortung, Denkfabrik), Einholung von Fachexpertise und kritische Begleitung der Bauplanungen, kritische Kommentierung ARUP-Gutachten, Formulierung Gelingensbedingungen für Verortung in Alter Münze, Erstellung einer Prozessdokumentation, Informationsveranstaltungen + Podiumsdiskussion im Rahmen der Jazzwoche, Vorbereitung erster Präsentationsformate für 23, Vorbereitung weiterer Schritte zur Strukturentwicklung.


4. KOOPERATION FIELD NOTES

Auch im Jahr 2022 wurde durch den ehrenamtlichen Einsatz von Uli Kempendorff (Redaktionelle Arbeit und Erstellung der Highlights, Eintragungen in den Kalender, Anschreiben der und Kommunikation mit den Veranstalter*innen) die Kooperation mit field notes aufrecht erhalten.

5. HONORARUNTERGRENZEN
Gemeinsam mit den Verbänden des DACH Musik (inm, VAM und ZMB) fand im August/September 2022 ein zweitägiger, von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa finanzierter Workshop zu Honoraruntergrenzen statt. Gemeinsam wurde ein Papier zur Berechnung von Honoraruntergrenzen im Bereich der durch öffentliche Mittel geförderten Projekte freier Musik erarbeitet (“Berliner Modell”). Damit wurde erstmals eine fundierte Berechnungsgrundlage für genreübergreifende Honoraruntergrenzenempfehlungen geschaffen. Am Workshop waren Uli Kempendorff und Camille Buscot für die IG Jazz Berlin beteiligt.

6. GREMIENARBEIT
Vertreter*innen der IG Jazz Berlin brachten sich auch 2022 in zahlreichen Gremien ein, um Expertise, Interessen und Forderungen zu vertreten. IG Jazz Berlin ist weiterhin Mitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die KdfS „Bündnis Freie Szene“. Ein Mitglied für den Sprecher*innenkreis konnte die IG Jazz Berlin kapazitätsbedingt nicht stellen. Weiterhin Kooperation mit anderen Berliner Musikverbänden im DACH Musik. Entsendung einer Vorstandsvertreterin in die BK Jazz. Außerdem ist die IG Jazz Berlin weiterhin Mitglied im Landesmusikrat und in dessen Jazzbeirat vertreten. Einzelne Mitglieder der IG Jazz sind über die Deutsche Jazzunion in verschiedenen Gremien auf Bundesebene vertreten, wie z.B. verschiedenen Fachausschüssen des Landesmusikrates und in diversen Jurys verschiedener Förderinstitutionen oder in Arbeitsgruppen der Deutschen Jazzunion. Sie ist außerdem an der Initiative Kultur.Förder.Gesetz. beteiligt.

7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
Über Social Media Plattformen informierte die IG Jazz über ihre Tätigkeiten, beteiligte sich am Diskurs und bewarb eigene Veranstaltungen. Die Instagram-Präsenz wurde ausgebaut. Über den Newsletter, der in unregelmäßigen Abständen an alle Mitglieder versendet wird, wurde über Förderprogramme und Fristen informiert, über Aktivitäten und kulturpolitische Prozesse berichtet, Feedback zu verschiedenen Themen eingeholt und zu Veranstaltungen eingeladen.

8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND
Der Vorstand 2022 bestand aus Cymin Samawatie, Uli Kempendorff, Taiko Saito und Assi Gloede. Am 30. November 2022 fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, in deren Rahmen satzungsgemäß auch der Vorstand für 2023 gewählt wurde. Dieser besteht aus: Peter Ehwald, Caroline Olbertz, Ben Kraef, Dimitris Christides, Fabian Ristau, Jacobien Vlasman, Taiko Saito und Uli Kempendorff. Geschäftsführung: Camille Buscot und Kathrin Pechlof (bis September 2022). In der konstituierenden Sitzung wurde Taiko Saito als Schatzmeisterin gewählt sowie Jacobien Vlasman als 1. Vorsitzende und Peter Ehwald als 2. Vorsitzender. Kathrin Pechlof wurde als kooptiertes Mitglied für das Thema “House of Jazz/Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik” gewählt.

9. GESCHÄFTSSTELLE
Anfang 2022 wurde die Geschäftsführung mit Camille Buscot als Co-Geschäftsführerin ergänzt. Kathrin Pechlof hat aus gesundheitlichen + Kapazitätsgründen im September 2022 ihre Tätigkeit als Co-Geschäftsführerin beendet.

Tätigkeitsbericht

2021

1. PANDEMIE
2. JAZZWOCHE
3. RÄUME
4. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
5. KOOPERATION FIELD NOTES
6. GREMIENARBEIT
7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND

1. PANDEMIE
Weiterhin stand auch 2021 die Arbeit der IG Jazz unter dem Zeichen der Pandemie. Begleitung, Kritik und Weitergabe von Informationen zu Hilfsprogrammen für Musiker*innen und Veranstalter*innen. Kommunikation mit Förderstellen und Senatsverwaltung bzw. Bundesinstitutionen und Einspeisung von Expertise und Forderungen.

2. JAZZWOCHE
Die dritte Jazzwoche vom 7. bis 13. Juni 2021 war trotz pandemiebedingter widriger Umstände ein Erfolg und eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Umfangreiches und positives Medienecho und Wahrnehmung bei Politik und Verwaltung. Synergien durch Kooperation mit rbb und Verleihung des Berliner Jazzpreises während der Jazzwoche. Fokus der Jazzwoche im zweiten Pandemie-Jahr nicht auf Streaming, sondern auf Sichtbarmachung der Clubs durch Bewerbung deren Open-Air Veranstaltungen. Eigene Veranstaltungen der Jazzwoche / IG Jazz: Diskursveranstaltungen und Panels sowie Koordination der Podcastreihe „Stimmen aus der Szene“, Interventionen im öffentlichen Raum mit Solo-Performances auf Rikschas und Streamboat (6-stündige Live-Stream einer Veranstaltung mit Konzerten und Diskurs ohne Publikum) https://youtu.be/ik3fYMkX9bE
Projektteam: Laura Winkler (Zuständige für den Vorstand der IG Jazz Berlin e.V.), Camille
Buscot (Projektleitung bis 24.02.21); Simon Alter (Projektleitung ab 21.1.2021); Angelika
Appl / Zuarbeit: Friederike Merz (Social Media), Kathrin Pechlof (Pressetexte, Konzeption), Uli
Kempendorff & Cymin Samawatie, Friederike Merz (Konzeption Panels)
Wichtigste Partner*innen: K3 (PR-Agentur), node (Grafik-Design), Ease (Social Media
Kampagne), bff (Streaming Streamboat)
www.jazzwoche.berlin
Die Jazzwoche wurde gefördert durch den Berliner Senat mit 45.735,00 € und den Musikfonds e.V. mit 35.000 €.

3. RÄUME
Auch 2021 umfangreiche Kooperation, Zuarbeit und Austausch mit allen Akteuren, die sich mit öffentlich geförderten Räumen für künstlerische Arbeit in Berlin befassen, u.a. alle Berliner Musikverbände, Kulturraum Berlin GmbH, SenKE, Vertretern des PROSA-Büro des Bündnis Freie Szene e.V. und 3Raumproduktionen als Vermieterin des Proberaums in der Wache.
Trotz Vermittlungsversuche der IG Jazz und inm Abschaffung des Proberaums in der Wache für die Freie Szene. In der Folge Forderung nach Nachfolge-Modellen und Austausch mit Kulturraumbüro zur Etablierung eines Programms zur geförderten Nutzung privater Probe- und Studioräume. Start von „Kultur Räume Kontingente“ in 2022.
Weiterhin umfangreiche Einbringung von Expertise für künftig zu entwickelnde Arbeits- und Proberäume für Jazz und Improvisierte Musik betrifft und Formulierung von Forderungen an die betreffenden Akteure.

4. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
Weiterhin intensives Engagement im Prozess um die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und improvisierte Musik. Dabei enge Kooperation mit dem bei der Deutschen Jazzunion aufgehängten Projektbüro, das die Projektentwicklung gemeinsam mit der Initiatorengruppe vorantreibt. IG Jazz ist an allen Entscheidungen und Veranstaltungen gleichermaßen mit den anderen Initiatoren richtungsweisend beteiligt und bringt Expertise ein und arbeitet inhaltlich dem Projektbüro zu. Wahrnehmung von Terminen bei Abgeordneten und Verwaltung. Kontinuierliche Zusammenarbeit mit Vertreterinnen von BKM und SenKE in regelmäßig stattfindenden Planungklausuren. In 2021 Fokus auf partizipativen Formaten und inhaltliche Weiterentwicklung (Ideensummits, Denkfabrik, Einholung von Expertise, Podiumsdiskussion im Rahmen der Jazzwoche). Trotz fortschreitender Bauplanungen und Entwicklungsprozessen auf Landesseite ist weiterhin unklar, ob und welche Status ein Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik in diesem Großprojekt haben soll. Wie sich eine Institution wie die von der Initiatorengruppe vorgeschlagene hier integrieren kann und soll ist weiterhin offen. Die IG Jazz setzt sich weiterhin ein für einen nachhaltig finanzierten Standort für Jazz und Improvisierte Musik in Berlin mit klarem Profil.

5. KOOPERATION FIELD NOTES
Trotz ausbleibender Senatsmittel konnte der Status quo der Kooperation auf einem Minimum erhalten bleiben, durch ehrenamtlichen Einsatz von Uli Kempendorff. (Redaktionelle Arbeit und Erstellung der Highlights, Eintragungen in den Kalender, Anschreiben der und Kommunikation mit den Veranstalter*innen). Folgerichtig in 2021 weniger Diskursbeiträge zum Thema Jazz und Improvisierte Musik.

6. GREMIENARBEIT
Vertreter*innen der IG Jazz Berlin brachten sich auch 2021 in zahlreichen Gremien ein, um Expertise, Interessen und Forderungen zu vertreten. Die IG Jazz ist in freiem Mandat Mitglied im Sprecher*innenkreis der Koalition der Freien Szene und bringt Expertise für den ganzen Musikbereich in die KdFS ein. IG Jazz Berlin ist weiterhin Mitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die KdfS „Bündnis Freie Szene“. Weiterhin Kooperation mit anderen Berliner Musikverbänden im DACH Musik. Entsendung einer Vorstandsvertreterin in die BK Jazz. Außerdem ist die IG Jazz Berlin weiterhin Mitglied im Landesmusikrat und in dessen Jazzbeirat vertreten. Einzelne Mitglieder der IG Jazz sind über die Deutsche Jazzunion in verschiedenen Gremien auf Bundesebene vertreten, wie z.B. verschiedenen Fachausschüssen des Landesmusikrates und in diversen Jurys verschiedener Förderinstitutionen oder in Arbeitsgruppen der Deutschen Jazzunion. Besondere Aufmerksamkeit forderte u.a. Diversität und Gendergerechtigkeit, die Initiative für ein Kulturfördergesetz in Berlin und insbesondere die Vakanz der Jazzredaktion bei rbb kultur.

7. NEWSLETTER / SOCIAL MEDIA
Über Social Media Plattformen informierte die IG Jazz über ihre Tätigkeiten, beteiligte sich am Diskurs und bewarb eigene Veranstaltungen. Über den Newsletter, der in unregelmäßigen Abständen an alle Mitglieder versendet wird, wurde über Förderprogramme und Fristen informiert, über Aktivitäten und kulturpolitische Prozesse berichtet, Feedback zu verschiedenen Themen eingeholt und zu Veranstaltungen eingeladen.

8. MITGLIEDERVERSAMMLUNG + VORSTAND
Am 8. Dezember fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, in deren Rahmen satzungsgemäß auch der Vorstand für 2022 gewählt wurde. Dieser besteht aus: Cymin Samawatie, Taiko Saito, Uli Kempendorff und Assi Glöde. Geschäftsführung: Camille Buscot und Kathrin Pechlof

Tätigkeitsbericht

2020

1. PANDEMIE
2. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK
3. GREMIENARBEIT
4. KOOPERATION FIELD NOTES
5. JAZZWOCHE

1. PANDEMIE
Überwiegender Fokus der Arbeit der IG Jazz Berlin lag auf den Auswirkungen der Covid-Pandemie, die Erarbeitung von Vorschlägen und Lösungsansätzen, auf konkreter praktischer Vermittlungsarbeit zwischen Politik und Verwaltung und Akteuren, in Kooperation mit anderen Verbänden, auch in der Vermischung von Bundes- und Landesebene.

Weitergabe von Information, keine Beratung
Die IG Jazz hat trotz gelegentlich unübersichtlicher Informationslage, Information zu Hilfsprogrammen des Landes und des Bundes, Stipendienprogrammen Land und Bund, Hygiene-Rahmenkonzepte, Schließungsmaßnahmen gesammelt, eingeordnet und gebündelt weitergeben. Information der Mitglieder in engen Abständen über den Newsletter.
Keine individuelle Beratungsarbeit aus Kapazitätsgründen.

Kooperation auf Landes- und Bundesebene
Verstärkte Kooperation und Abstimmung auch mit den Verbänden anderer Sparten in Land und Bund in Bezug auf Einordung, Kritik und Verbesserungsvorschlägen bzw. der Soforthilfen und zu sozialpolitische Fragen.

Gemeinsamer Appell an die Bundesregierung
Formulierung eines 16seitigen Appells an die Bundesregierung durch Vertreterinnen der IG Jazz Belrin und der Vereinigung Alte Musik Berlin zu Regularien der Corona Soforthilfen Forderung nach passenden strukturellen Lösungen für Freien Künstlerinnen. Unterzeichnung durch 26 Verbände Bundes- und Landesverbänden aus den Bereichen Musik und Darstellende Kunst.

Zusammenarbeit SenKe und AGH
Keine regelmäßigen Jour Fixe des Vorstands der IG Jazz mit Vertreter*innen der Senatsverwaltung stattdessen effiziente Kommunikation per Mail oder telefonisch.
Regelmäßige Teilnahme an großen Telefonkonferenzen der Linken und Grünen im AGH mit verschiedenen Akteur*innen aller Sparten. Direkte Einspeisung von Anliegen, Bedarfen und Kritik. Bei kurzfristigem dringendem Bedarf (z.B. Mindestmitarbeiterzahl Soforthilfe IV) direkte Telefonate mit Abgeordneten.

Unterstützung für Berliner Clubs im Sommer
Austausch mit Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Senatsverwaltung für Wirtschaft Energie und Betriebe, mit der Clubcommission und einzelnen Abgeordnete zur Problematik dass die Berliner Jazz-Spielstätten als hybride Betriebe (formal Gaststätten, praktisch Kulturbetriebe) zunächst von Hilfen ausgeschlossen waren. In der Folge wurde die im Herbst aufgesetzte Soforthilfe IV so ausgestaltet, dass auch die Jazzclubs mit wenigen Mitarbeiter*innen profitieren konnten und eine trotzdem bestehende Lücke durch Einrichtung einer einmaligen Sonderförderung der Jazzclubs zur Deckung von Betriebskosten geschlossen wurde.

2. ALTE MÜNZE – ZENTRUM FÜR JAZZ UND IMPROVISIERTE MUSIK

Weiterhin hat sich die IG Jazz Berlin intensiv im Prozess um die Entwicklung eines Zentrums für Jazz und improvisierte Musik engagiert. Dabei enge Kooperation mit dem bei der Deutschen Jazzunion aufgehängten Projektbüro, das die Projektentwicklung gemeinsam mit der Initiatorengruppe vorantreibt. IG Jazz ist an allen Entscheidungen und Veranstaltungen gleichermaßen mit den anderen Initiatoren richtungsweisend beteiligt und bringt Expertise ein und arbeitet inhaltlich dem Projektbüro zu. Mitkonzeption und Begleitung von Partizipativen Formaten.

In der zweiten Jahreshälte 2020 wurde vom Land Berlin an einer Bedarfsplanung für die gesamte Immobilie gearbeitet. Für die Erarbeitung der Nutzungsanforderungen der einzelnen Teilbereiche der Alten Münze wurden Vertreter verschiedener Sparten sowie Vertreter der Zwischennutzer eingeladen, Fachexpertise beratend einzubringen um Planungsanforderungen aus Nutzersicht zu konkretisieren. Neben anderen Akteuren der Berliner Musikszene waren auch Vertreter der Projektinitiatoren (IG Jazz und Jazzunion) eingeladen, als Paten für den Musikschwerpunkt zu fungieren (einerseits Expertisen unabhängig von einer möglichen Ausrichtung eines Musikstandortes und unter dem Aspekt der Funktionalität eines Musikstandortes als Ganzes, andererseits ein Abgleich mit den Bedarfen eines potentiellen Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik). In diesem Zusammenhang intensive Einholung von Beschäftigung und Beschäftigung mit Fachexpertise zu Schallschutz und der Raumakustik.
http://www.ig-jazz-berlin.de/alte-muenze/

3. GREMIENARBEIT
Ein Vorstandsmitglied der IG Jazz Berlin ist in freiem Mandat Mitglied im Sprecher*innenkreis der Koalition der Freien Szene und bringt Expertise aus dem Musikbereich in die KdFS ein. IG Jazz Berlin ist weiterhin Mitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die KdfS „Bündnis Freie Szene“. Weiterhin Kooperation mit anderen Berliner Musikverbänden im DACH Musik. (Hautpthemen: Pandemiefolgen, Regularien bei den Soforthilfen, Arbeitsräume, Honoraruntergrenzen) Entsendung einer Vorstandsvertreterin in die BK Jazz. Ausserdem ist die IG Jazz Berlin weiterhin Mitglied im Landesmusikrat und in dessen Jazzbeirat vertreten.

4. KOOPERATION FIELD NOTES
Redaktionelle Zuarbeit aus dem Bereich Jazz und Improvisierte Musik durch die IG Jazz Berlin.

5. JAZZWOCHE
Gefördert mit Projektmitteln des Berliner Senats und der Initiative Musik fand 2020 die zweite Ausgabe der „Jazzwoche Berlin“ statt, konzipiert vom Vorstand der IG Jazz Berlin. Pandemiebedingt fanden die meisten Inhalte der Jazzwoche online statt. Es gab eine Eröffnungsveranstaltung mit geladenen Gästen in der Zukunft am Ostkreuz. Neben gebündelter Bewerbung der von den Spielstätten veranstalteten Konzerte fanden Podiumsdiskussionen zu verschiedenen kulturpolitischen Themen statt. Etablierung der Podcastreihe „Stimmen aus der Szene“.
www.jazzwoche.berlin

Tätigkeitsbericht

2019

JAZZWOCHE
Gefördert mit Projektmitteln des Berliner Senats fand 2019 erstmals die „Jazzwoche Berlin“ fand 2019 statt, konzipiert vom Vorstand der IG Jazz Berlin um einen konzentrierten Fokus der breiteren Öffentlichkeit auf die Berliner Jazz- und Improvisationsszene zu richten. Gleichzeitig diente die Jazzwoche dazu, im Zusammenhang mit den Haushaltsverhandlungen im Berliner Parlament die Aufmerksamkeit der Politiker auf den Jazz grundsätzlich und auf die prekären Arbeitsbedingungen zu lenken um eine Aufstockung der Mittel zu erreichen. Flankierend zur gebündelten Bewerbung der Konzerte und Spielstätten fanden Podiumsdiskussionen zu verschiedenen kulturpolitischen Themen statt. Vorab wurde von der IG Jazz Berlin eine Bustour für Kulturpolitiker*innen und deren Referent*innen sowie Verwaltungsmitarbeiter*innen statt (u.a. Proberäume Baruther Straße, Kunstfabrik Schlot, Donau115, Zig Zag Jazz Club) organisiert, bei der über den Stand der Dinge im Bereich Jazz informiert und auf strukturelle Probleme und Förderlücken hingewiesen wurde.

MITTELAUFSTOCKUNG
Dass im Haushalt 2020/2021 100.000 € zusätzliche Mittel für Jazz und Improvisierte Musik eingestellt wurden, die speziell als Projektmittel für Veranstalter (und teilweise auch für strukturelle Ausgaben) vorgesehen sind, sind sowohl auf die Aktivitäten im Rahmen der Jazzwoche zurückzuführen, als auch auf die langfristige Kommunikation ins AGH und die Berliner Kulturverwaltung, sowie auf die 2018 von der IG Jazz Berlin durchgeführte Umfrage unter Berliner Veranstalter*innen von Jazz- und Improvisationsmusik. Aufstockung ist primär für Veranstalter*innen gedacht, mit der nicht nur Programmkosten (wie Gagen), sondern auch Infrastrukturkosten gedeckt werden können. Nach Austausch mit der Kulturverwaltung gab es folgende Änderungen in der Fördertableau: Basisförderung für Ensembles, wie von der IG Jazz Berlin von Anfang an gefordert, ab dem 2019 Jahr 2-jährig.

JAZZPREIS
Der von der IG Jazz initiierte Jazzpreis Berlin, wurde zum dritten Mal verliehen. Eine Vertreterin der IG Jazz waren in die Jury berufen. Verliehen wurde der Jazzpreis 2019 an Axel Dörner im Rahmen der Jazzwoche. Erfolgreiche Synergien durch die Zusammenlegung von Jazzwoche und Jazzpreis und die Kooperation von IG Jazz Berlin und rbb.

BETEILIGUNGSVERFAHREN ALTE MÜNZE
Vertreter*innen der IG Jazz Berlin waren als Stakeholder des Projektes House of Jazz im Beteiligungsverfahren zur künftigen Ausgestaltung der Alten Münze als „Kultur- und Kreativstandort“ (gemäß dem entsprechenden Abgeordnetenhausbeschluss) als gesetzte Teilnehmer beteiligt. In mehreren Diskussionsrunden und Workshops wurde u.a. eine Charta für die künftige Nutzung erarbeitet. Nach dem Beteiligungsverfahren legte die IG Jazz Berlin ein differenziertes Nutzungskonzept für Haus 4/5 vor, das auf Basis des Konzeptpapiers von 2017 entstand.
Mehr Infos zum Prozess www.ig-jazz-berlin/altemünze

GREMIENARBEIT
Ein Vorstandsmitglied der IG Jazz Berlin ist in freiem Mandat Mitglied im Sprecher*innenkreis der Koalition der Freien Szene und bringt Expertise aus dem Musikbereich in die KdFS ein.
IG Jazz Berlin ist Gründungsmitglied eines 2019 gegründeten Unterstützervereins für die KdfS „Bündnis Freie Szene“.
Teilnahme einer Vorstandvertreterin an Workshop der Kulturverwaltung zu Diversität und Transparenz in Besetzung und Verfahren von Jurys und Beiräten. Beteiligung der IG Jazz Berlin hat sich an einem Papier der KdFS zu Juryprozessen und Formulierung eines eigenen Papiers.
Weiterhin Kooperation mit anderen Berliner Musikverbänden im DACH Musik. Mitarbeit an Formulierung von Vorschlägen für eine Vergabeordung für künftige Arbeitsräume für Musiker*innen.
IG Jazz Berlin entsendet eine Vorstandsvertreterin in die BK Jazz und ist weiterhin Mitglied im Landesmusikrat.

Tätigkeitsbericht

2018

Erfolgreiche Mitteleinwerbung zur Durchführung einer Berliner Jazzwoche 2019.

Durchführung einer Umfrage unter allen Berliner Veranstalter*innen im Bereich Jazz und improvisierte Musik zu ihrer Situation und ihren Einstellungen zu Jazz-/Improclubs als Kunstorten.

Seit 2018 ist die IG Jazz Berlin Mitglied im Landesmusikrat Berlin, wo die Anliegen der Musik auf Landesebene gebündelt werden.

Weiterhin Mitarbeit in DACH Musik und Koalition der Freien Szene und regelmäßige Termine mit den kulturpolitischen Sprecher*innen, insbesondere zur

Angelegenheit House of Jazz und einer Veranstalterförderung, und der Kulturverwaltung des Landes Berlin.

Gitarren- und Bassverstärker sowie Drumset werden über Mittel der Senatsverwaltung für Kultur und Europa eingeworben für die Bereitstellung in dem
Proberaum „Die Wache“.

Weiterhin Besetzung der Raumkoordination Musik.

Tätigkeitsbericht

2017

Erstmalige Verleihung des Jazzpreises Berlin, der auf eine Initiative der IG Jazz Berlin zurückgeht.
Einführung einer Basisförderung für Ensembles (erstmals vergeben ab 2018).
Mit dem Eckpunktepapier „Für ein Haus der Musik des 21. Jahrhunderts“ bezog die IG Jazz Berlin Stellung im Prozess im das sogenannte „House of Jazz“. Im weiteren Verlauf des Prozesses wurde ein Konsenspapier mit dem Bundesverband Union Deutscher Jazzmusiker sowie dem Initiator der Idee des House of Jazz, Till Brönner, unter Leitung des Hauses der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien verfasst, das für den weiteren Prozess maßgeblich ist.
Weiterhin Mitarbeit in DACH Musik und Koalition der Freien Szene, dabei waren besonders wichtige Projekte die Überarbeitung des Forderungskatalogs der Koalition der Freien Szene, die jetzt „11 Punkte“ heißen sowie Gründung einer AG Sendezeit innerhalb der KdFS durch IG Jazz-Geschäftsführerin Bettina Bohle, die auf mehr Präsenz von Freie Szene-Produktionen in den öffentlich-rechtlichen Medien, u.a. auch von Jazz hinwirkt.
Mitarbeit beim Prozess der Senatsverwaltung für Kultur und Europa zur Überarbeitung von Juryprozessen und der Fördersystematik.
Regelmäßige jour-fixes der IG Jazz Berlin mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie bei Kulturpolitiker*innen.
Erhöhung der Jazzmittel mit dem Haushalt 2018/2019 auf insgesamt 800 000€.
Seit 2017 ist die IG Jazz Berlin Mitglied der Bundeskonferenz Jazz, vertreten durch die Geschäftsführerin Bettina Bohle.
Weiterhin Besetzung der Raumkoordination Musik.
Verschiedene Maßnahmen zur verbesserten öffentlichen Wahrnehmung des Vereins und seiner Arbeit (Flyer, Roll-up, neues Logo).

Tätigkeitsbericht

2016

Öffentliche Vorstellung der Jazzstudie im Kulturausschuss des Bundestages.
In Kooperation mit der Senatsverwaltung:
– Initiierung des Jazzpreises Berlin, dotiert mit 15.000€ (erste Vergabe 2017)
– Einrichtung einer neuen Förderlinie für Jazzmusikerinnen aus Mitteln des Künstlerinnenprogramms, dotiert mit bis zu 20.000€.
– Erhöhung der Fördermittelvolumina im Bereich Jazz auf 384.000€
– Einrichtung einer Raumkoordinatorenstelle für die Musik im Rahmen der Raumevaluierung durch den Arbeitskreis Räume der Koalition der Freien Szene (Stelleninhaber: Meinrad Kneer)

Tätigkeitsbericht

2015

In regelmäßigen Treffen mit der Senatsverwaltung wurden die Förderstrukturen des Berliner Senats überarbeitet. Die Studioförderung wurde auch auf Videoproduktionen ausgedehnt und kann neben den Studiokosten nun auch Gagen für die beteiligten Musiker umfassen. Die Tourneeförderung wurde mit 80€ pro Konzert und Musiker pauschaliert und das Abrechnungsverfahren stark vereinfacht.
Insgesamt standen 2015 der Förderung im Jazz 292T € zur Verfügung (z. Vergl. 2014: rund 140T € nach Abzug der 60 T für die Ertüchtigung des senatseigenen Studios).
Zusammen mit der Initiative Neue Musik (INM) und der Vereinigung Alte Musik bildet die IG Jazz das DACH/Musik, welches sich regelmäßig trifft, um gemeinsame Belange zu koordinieren.
Nach wie vor ist die IG Jazz außerdem Mitglied der Koalition der Freien Szene.
Deren unermüdlichen Arbeit ist zu verdanken, dass ein Teil der City-Tax-Einnahmen des Senats an die Freie Szene ausgeschüttet wird.
2015 floß dieses Geld in 15 Arbeits- und Recherchestipendien im Bereich Jazz. Für 2016 wurde ein spartenübergreifendes Förderinstrument zur Vergabe der City-Tax-Mittel eingerichtet, dessen Jury einen Vertreter der IG Jazz enthält und welches mit 3,5 Mio € ausgestattet ist.
Ebenfalls vertreten ist die IG Jazz im AK Räume. Für die Ertüchtigung und Bestandssicherung von öffentlichen Liegenschaften und Räumen arbeitet das aus der Koalition der Freien Szene hervorgegangene Gremium mit dem Senat und der Gesellschaft für StadtEntwicklung (GSE) zusammen und evaluiert die entsprechenden Objekte. Das Ziel ist das Erschließen von weiteren – auch spartenübergreifenden – Produktionsstätten im Innenstadtbereich, wo Musiker zu günstigen Konditionen akustisch geeignete und atmosphärisch gute Proberäume mieten können.
Gemeinsam mit der INM konnte bereits ein Proberaum für größere Ensembles eingerichtet werden („Die Wache“, Eberswalder Straße), seine Finanzierung hat der Berliner Senat auch für die kommenden Jahre übernommen.
Außerdem wurde die Jazzstudie der Universität Hildesheim weiterhin durch die IG Jazz begleitet.

Tätigkeitsbericht

2014

Der Dialog mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur wurde intensiviert und zeigte erste Erfolge (u.a. durch Gespräche mit Kulturstaatssekretär Tim Renner im Rahmen der Koalition der freien Szene). So konnte für das Folgejahr erstmals eine Erhöhung des bisherigen Förderetats von EUR 130.000,- auf EUR 200.000,- erreicht werden.
Des Weiteren führte die IG Jazz erste Gespräche mit dem Rundfunkrat des RBB mit dem Ziel, eine bessere Repräsentation des Jazz und insbesondere der regionalen Szene im Sendeprofil des RBB zu erreichen. Diese Initiative wurde von Prof. Martin Rennert (Präsident der Universität der Künste Berlin) in einem Brief an die Intendantin des rbb, Dagmar Reim, unterstützt.
Weiterhin wurde eine intensive Arbeit in der Koalition der Freien Szene geleistet, insbesondere in der Zusammenarbeit mit der Initiative Neue Musik (Dach Musik), die immer deutlicher zu einer Anerkennung der Musikform Jazz als wichtigen Teil der Berliner Kulturszene auch von Abgeordneten des Berliner Senats führte.
Bereits Ende 2013 war ein neuer Vereinsvorstand gewählt worden. Allerdings wurde die Satzungsänderung von 2012 und dadurch auch die Vorstandswahl von 2013 vom Amtsgericht nicht anerkannt. Die Lösung dieser vereinsrechtlichen Probleme zog sich bis in den Oktober 2014. Im Dezember 2014 konnte endlich der neue Vereinsvorstand gewählt werden, welchem Nikolaus Neuser, Bettina Bohle, Florian Bergmann und Johannes Lauer anghören.

Tätigkeitsbericht

2013

Im Rahmen einer stärkeren Involvierung in die „Koalition der Freien Szene“ fanden wöchentliche Koalitionstreffen statt sowie die Mitarbeit an der Vorbereitung und Durchführung der Kampagne „Freie Szene stärken“ im September 2013.
Gleichzeitig konzentrierte sich die IG Jazz Berlin auf die Möglichkeit, über die in Aussicht stehenden Einnahmen der City-Tax eine Aufstockung der Fördermittel für Kultur zu generieren. In diesem Rahmen wurden Im Sommer 2013 Einzeltreffen mit insgesamt 65 Abgeordneten der Regierungskoalition durchgeführt, um eine Wahrnehmung und Vorstellung des Begriffes „Freie Szene“ und der Arbeitsweise der darin tätigen Künstler herzustellen und zu schärfen.
Parallel dazu gab es weitere Treffen mit der Senatsverwaltung, um unter anderem eine Strategie für die City Tax auszuarbeiten. Zudem trafen sich erstmalig die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ), das Jazzinstitut Darmstadt und der IG Jazz Berlin mit dem Ziel, die Konzeption einer Studio zu Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusikern in Deutschland zu erarbeiten. Diese soll in Zusammenarbeit mit dem kulturpolitischen Institut der Universität Hildesheim durchgeführt werden.

Tätigkeitsbericht

2012

Die Arbeitsziele der IG Jazz Berlin wurden ausformuliert. Dazu gehörten die Evaluation der bestehenden Fördermittel, -ergebnisse und –höhen, die Aufstellung von Bedarfen in der aktuellen Szene, die Darstellung der Veränderung der künstlerischen Praxis in Berlin während der letzten zehn Jahre, und das Aufzeigen der Möglichkeiten, diesen durch die Veränderung der Förderpraxis gerecht zu werden.
Es fanden weitere Treffen mit der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten statt, um die IG Jazz Berlin als Interessenvertretung der Berliner Jazzmusiker und –initiativen einzuführen. Zudem gab es Antrittsbesuche im Berliner Abgeordnetenhaus bzw. bei Vertretern des Kulturausschusses, mit dem Chef der Senatskanzlei (Beauftragter für die Bildung des MusicBoards) und mit Vertretern des Verbandes unabhängiger Musikunternehmer (VUT), der BMC und der Club Commission.
Ab Februar 2012 begann das Engagement in der sich bildenden „Koalition der Freien Szene“. Parallel dazu wurde das Netzwerk „Dach/Musik Berlin“ aufgebaut, mit welchem der Austausch mit anderen von der Berliner Senatsverwaltung geförderten Musiksparten einherging. Dies führte vor allem zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Initiative Neue Musik (inm).
Im Rahmen der Erarbeitung des 10-Punkte-Planes (Förderkatalog) der „Koalition der Freien Szene“ wurden erstmalig Bedarfsgrundlagen erfasst und erstellt.

Tätigkeitsbericht

2011

Die Interessensgemeinschaft Jazz Berlin e.V. wurde am 11.12.2011 gegründet. Der erste gewählte Vorstand bestand aus Ulrich Kempendorff, Marc Schmolling, Melanie Rossmann und Ignaz Schick. Zu den Gründungsmitgliedern zählten darüberhinaus Alexander Beierbach, Ernst Bier, Ulf Drechsel, Philipp Gropper, Johannes Lauer, Kathrin Lemke, Yohko Mizushima, Almut Schlichting und Zoran Terzic.
Der Gründung ging eine Online-Petition für die Erhaltung der Fördermittel des Berliner Senats für den Bereich Musik voraus, die über 2000 Unterzeichner fand. Zudem gab es
erste Gespräche mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und mit Vertretern der Berlin Music Commission (BMC) im Rahmen der Konzeption des MusicBoards. Dazu gab es ein Positionspapier der IG Jazz Berlin.

Vorstand und Geschäftsstelle

Vorstand

Lucia Cadotsch

Lucia Cadotsch

Lucia Cadotsch, 1984 in Zürich geboren, ist Sängerin, Songwriterin und verantwortliche Initiatorin und Leaderin zahlreicher Bands und Ensembles, mit denen sie international tourt. Sie studierte Gesang am Jazz-Institut Berlin (JIB) sowie am Rytmisk Musikkonservatorium in Kopenhagen und lebt seit 2002 in Berlin. Besonders bekannt ist sie für ihre langjährigen kollektiv arbeitenden Bands, darunter LIUN + The Science Fiction Band, ein Ensemble, welches sie gemeinsam mit dem Saxophonisten Wanja Slavin leitet, AKI, ein Quartett mit Kit Downes, Phil Donkin und James Maddren feat. Kurt Rosenwinkel, und ihr gefeiertes kammermusikalisches Trio Speak Low mit Petter Eldh und Otis Sandsjö, welches auf Festivals in New York, London und Berlin aufgetreten ist. Lucias vielfältiges Schaffen als Musikerin ist auf insgesamt zehn Alben zu hören, die sie seit 2009 veröffentlicht hat. Zu ihren Auszeichnungen als Sängerin gehören der Schweizer Musikpreis (2023), der Deutsche Jazzpreis (2021), der ECHO Jazz Award (2017) und der Neue Deutsche Jazzpreis (2012).

Foto: Dovile Sermokas

Julius Gawlik

Julius Gawlik

Julius Gawlik (geb. 1997 in Halle/Saale) lebt und arbeitet seit 2017 als Saxophonist und Klarinettist in Berlin. Als Sideman und Leader in verschiedensten Projekten ist Julius seit seinem Studium am Jazz-Institut Berlin ein fester Bestandteil der Szene und auf über zwanzig Tonträgern zu hören, u.a bei Intakt Records, Boomslang und Heartcore. Seit 2021 ist er außerdem Tenorsaxophonist bei der NDR Bigband. In der Vergangenheit wurde Gawlik u. a. mit dem Solistenpreis der Karl Hofer Gesellschaft Berlin, dem Outstanding Soloist Scholarship der Temple University Philadelphia und dem Förderpreis der Zukunftsinitiative RLP ausgezeichnet.

Sera Kalo

Sera Kalo

Die in Berlin lebende karibisch-US-amerikanische Songwriterin und Produzentin Sera Kalo hat auf über 23 in Deutschland und Asien produzierten Alben mitgewirkt, darunter ein Album und eine EP ihres ersten Projekts Seraleez. Ihre Arbeit wurde mit Nominierungen bedacht, darunter der Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2023 für ihr Debütalbum eXante, das sie mitproduziert hat. Als genreübergreifende Künstlerin ist Sera nicht an ein bestimmtes Genre oder einen bestimmten Stil gebunden, was es ihr ermöglicht, mit verschiedenen Sounds zu experimentieren und Musik zu kreieren, die einzigartig ist. Ihre Kreativität hat dazu geführt, dass sie 2024 mit dem von Music Women Germany und Sony Music Entertainment gesponserten Female* Producer's Prize ausgezeichnet wurde. Ihre Einflüsse sind jedoch durch Anklänge an Neo-Soul, Hip-Hop, Experimentalmusik, Pop, Jazz, Elektronik, lateinamerikanische und karibische Musikstile zu hören. Sera hat Retreats, Theaterstücke, Musik-Empowerment-Workshops für QBWOC sowie virtuelle und hybride Musikveranstaltungen produziert. Sie setzt sich für eine gleichberechtigte und gerechte Repräsentation von Vielfalt in der Berliner Musikindustrie ein und hat an Jurys sowie Mentorenprogrammen in den Bereichen Musik und Theater teilgenommen. Von 2022-2024 war sie Mitglied des Kuratoriums der Berlin Music Commission.
Sera Kalo setzt sich durch interdisziplinäre Ansätze in den Bereichen Musik und darstellende Kunst für eine nachhaltige kulturelle Stärkung und Förderung von marginalisierten Communities ein, die in unterdrückerischen Systemen leben.

Matthias Müller

Matthias Müller

Matthias Müller begann im Alter von zehn Jahren im örtlichen Posaunenchor Posaune zu spielen. Von 1994 bis 1999 studierte er Jazz an der Folkwang Hochschule in Essen und beschäftigte sich während dieser Zeit erstmals auch mit völlig frei improvisierter Musik, die bis heute den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit bildet. Seit 2004 lebt er in Berlin und spielt seitdem mit vielen herausragenden Musiker*innen der internationalen Improvisationsszene. Er ist Mitglied im „Splitter Orchester", dem 21-köpfigen Ensemble der Berliner Echtzeitmusikszene, und spielte viele Jahre im Deutsch-Französischen Jazzensemble" unter der Leitung von Albert Mangelsdorff. Neben der Improvisierten Musik tritt Müller auch als Interpret von Neuer Musik in Erscheinung und schreibt Musik für Theater und Tanz. Mit seinen eigenen Projekten hat er über 50 CDs veröffentlicht, u.a. auf seinem eigenen Label „MaMüMusic“. Konzertreisen führten ihn auf Festivals in Australien, Asien, Afrika, Nord-Amerika und diverse europäische Staaten.

Foto: André Symann

Caro Olbertz

Caro Olbertz

Caro Olbertz studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar Jazzgesang. Zuvor hatte das Theaterkind bereits eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in ihrer Heimatstadt Plauen und eine Studienvorbereitung in Berlin absolviert. Die Auseinandersetzung mit allen Facetten des Jazz dient als Grundlage ihres musikalischen Ausdrucks. Neben zahlreichen Theaterproduktionen, verschiedenen Bandformationen und musikalischer Projektarbeit im In- und Ausland als Solistin und Sidewoman, live und im Studio, gibt sie ihre Erfahrungen als Gesangspädagogin an der Musikschule Béla Bartók im Fach Gesang Jazz, Rock, Pop weiter. Ihre IG Jazz Berlin Hauptthemen sind: Honoraruntergrenzen (HUG), Jazzwoche Berlin, Diversität, Podcast-Host. Sie ist alleinerziehend und an den Erfahrungen anderer Musiker*innenfamilien interessiert.

Foto: Manuel Miethe

Fabian Ristau

Fabian Ristau

Geboren 1989. Fabian Ristau ist Schlagzeuger, Sänger, Komponist und Theatermusiker. Er studierte Jazz-Schlagzeug am Music College Hannover, dem Institut für Musik Osnabrück und der Hochschule für die Künste Bremen. Seit 2015 lebt und arbeitet er in Berlin. Seit 2016 ist Fabian Mitglied der IG Jazz und nahm 2023 die Vorstandstätigkeit auf. Neben seinen musikalischen Tätigkeiten veranstaltet er Workshops, Webinare und psychologische Beratung für kreative Berufe.
Sein Schwerpunkt in der IG Jazz ist die Jazzwoche Berlin, Podcast b:jazz; groundwork.jazz sowie die aktive politische Lobbyarbeit.

Laura Robles

Laura Robles

Laura Robles Marcuello, in Swasiland geboren und in Lima, Peru, aufgewachsen, ist eine preisgekrönte Improvisatorin, Komponistin, Multiinstrumentalistin und Forscherin. Sie gilt als eine der versiertesten Cajón-Spielerinnen der Welt und hat ihre Karriere der Analyse von Folkrhythmen gewidmet, wobei ihr Schwerpunkt auf afro-peruanischer Volkskunde und der Nutzung des Cajóns und seiner traditionellen Rhythmen in verschiedenen Musikgenres liegt. Heute lebt und arbeitet Robles in Deutschland und erkundet und experimentiert weiterhin mit dem, was sie den Anti-Groove nennt, und schafft damit völlig neue Ausdrucksmöglichkeiten im modernen Jazz und der improvisierten Musik. In den letzten Jahren hat sie mit zahlreichen Künstlern und Gruppen zusammengewirkt.

Bastian Stein

Bastian Stein

Bastian Stein wurde 1983 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Sein Studium absolvierte er in Wien und Amsterdam, wobei er während dieser Zeit mehrere Jahre in Schweden Unterricht bekam. Seit 2013 lebt er in Köln.
Nach seiner Arbeit mit einem Quartett bestehend aus Pablo Held, Matthias Pichler und Tobias Backhaus gründete er ein Trio mit Phil Donkin und James Maddren. In diesem Ensemble präsentierte er im Laufe der Zeit namhafte Musiker wie Chris Speed, Johannes Enders, Domenic Landolf und Uli Kempendorff. Neben seinem Trio rief er das Ensemble "Aries Point" ins Leben, bei dem er mit belgischen Hathor Consort zusammenarbeitet. Er ist auf über 40 Tonträgern vertreten und tritt sowohl mit eigenen Projekten als auch als Sideman bei Konzerten und Festivals im In- und Ausland auf. Seit 2022 ist Bastian Stein Professor für Trompete am Jazz-Institut Berlin. Zuvor hatte er eine Dozentenstelle an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HMDK) Stuttgart. Darüber hinaus ist er regelmäßig als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Rundfunk-Bigbands tätig.

Foto: Alessandro de Matteis

Geschäftsstelle

Linda Ann Davis – Geschäftsführung

Linda Ann Davis – Geschäftsführung

Linda Davis studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Angewandte Kulturwissenschaft in Münster und Potsdam. Zusätzlich absolvierte sie eine Weiterbildung als Chorleiterin und eine Weiterbildung als Trans*-Beraterin. Sie arbeitet seit 2022 bei der IG Jazz Berlin in verschiedenen Funktionen, seit Dezember 2023 als stellvertretende Geschäftsführung und seit Mai 2024 gemeinsam mit Sabine Willig als Co-Geschäftsführung.
Neben der IG Jazz Berlin arbeitet Linda auch freiberuflich für die Deutsche Jazzunion als Expertin für die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Diversität.
Kontakt: linda.ann.davis@ig-jazz-berlin.de Tel: 01721077806

Sabine Marie Willig – Geschäftsführung

Sabine Marie Willig – Geschäftsführung

Sabine Marie Willig ist seit vielen Jahren in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Kunst und Kultur tätig. Über 8 Jahre war sie leitende Redakteurin und stellvertretende Bereichsleiterin Kommunikation am Haus der Kulturen der Welt (HKW), Berlin. Zuvor arbeitete sie als Pressereferentin im Hauptstadtbüro des Goethe-Instituts und für Künstler\*innen und Galerien in Berlin und São Paulo. Sie studierte Brasilianische Literatur und Europäische Ethnologie in Berlin und São Paulo. Unter dem Alias Marie Kühn ist sie seit 2016 als Jazzsängerin, Songwriterin und Veranstalterin tätig.

Foto: Ludmila Gonzalez

Kontakt: sabine.willig@ig-jazz-berlin.de

Ehemalige Vorstände

Peter Ehwald (bis 12/2023)
Uli Kempendorff (bis 12/2023)
Ben Kraef (bis 12/2023)
Taiko Saito (bis 12/2023)
Dimitris Christides (bis 06/2023)
Jacobien Vlasman (bis 12/2023)
Cymin Samawatie (bis 12/2022)
Assi Glöde (bis 12/2022)
Jan Roder (bis 12/21)
Oliver Potratz (bis 12/21)
Laura Winkler (bis 12/21)
Friederike Merz (bis 12/21)
Johannes Metzger (bis 12/2020)
Kathrin Pechlof (bis 12/2019)
Hannes Huefken (bis 12/2019)
Magnus Schriefl (bis 12/2019)
Florian Bergmann (bis 11/2018)
Johannes Lauer (bis 11/2018)
Nikolaus Neuser (bis 12/2016)
Bettina Bohle (bis 12/2016)
Ulrich Kempendorff (bis 12/2014)
Marc Schmolling (bis 12/2014)
Melanie Rossmann (bis 12/2014)
Johannes Haage (bis 12/2014)
Jonas Schön-Philbert (bis 12/2014)
Kathrin Lemke (bis 12/2014)
Ignaz Schick (bis 12/2012)

Ehemalige Geschäftsführung
Kathrin Pechlof (bis 12/2022)
Bettina Bohle (bis 12/2019)

Gründungsmitglieder
Alexander Beierbach, Ernst Bier, Ulf Drechsel, Philipp Gropper, Johannes Lauer, Kathrin Lemke, Yohko Mizushima, Almut Schlichting und Zoran Terzic

Satzung der IG Jazz Berlin

(Fassung vom 22. November 2018)
Präambel: Der Verein IG Jazz Berlin e.V. will dazu beitragen, dass die Kunst- und Kulturstadt Berlin ein internationales Zentrum für Jazzmusik bleibt bzw. zu diesem ausgebaut wird und als solches sowohl nach innen als auch nach außen wirkt.

§ 1. Name, Sitz
Der Verein führt den Namen „IG Jazz Berlin e.V.“ und hat seinen Sitz in Berlin. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 2. Zweck
Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere die Förderung der Entstehung und Verbreitung von Jazzmusik im Raum Berlin. Der Satzungszweck dadurch verwirklicht, dass der Verein die finanziellen und sachlichen Belange der auf diesem Gebiet tätigen Künstler, Ensembles, Gruppen und Institutionen zur Kenntnis nimmt, abstimmt, koordiniert und in der Öffentlichkeit vertritt.
Der Satzungszweck wird weiterhin verwirklicht durch die Mittelbeschaffung für steuerbegünstigte Körperschaften und Körperschaften des öffentlichen Rechts i.S.d. §58 Ziffer 1 und 2 der Abgabenordnung zur Unterstützung der Förderung der Kunst und Kultur, insbesondere zur Unterstützung der Jazzmusik.
Der Satzungszweck wird darüber hinaus verwirklicht durch die Zusammenarbeit mit musikfördernden und musikverbreitenden steuerbegünstigten Institutionen wie z. B. staatliche Dienststellen und Verwaltungen, Stiftungen, Anstalten des öffentlichen Rechts wie Rundfunkanstalten und Hochschulen.
Der Verein verfolgt diesen Zweck ungeachtet des Geschlechts, der Rasse, der Nationalität, des Alters, der sozialen Herkunft und Stellung, ästhetischer, religiöser und politischer Anschauungen.

Mehr anzeigen

§ 3. Gemeinnützigkeit
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel des Vereins dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

§ 4. Finanzierung
Die Tätigkeit des Vereins wird finanziert durch Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln, Spenden, Schenkungen und andere freiwillige Zuwendungen.

§ 5. Mitgliedschaft
Mitglied des Vereins kann jede rechts- und geschäftsfähige natürliche oder juristische Person werden, die im Sinne von § 2 für die Ziele der „IG Jazz Berlin e. V.“ tätig ist. Über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet der Vorstand ohne Begründung. Vom Vorstand abgelehnte Antragsteller haben die Möglichkeit des Einspruchs bei der Mitgliederversammlung. Die Mitgliedschaft muss schriftlich beantragt werden. Sie endet durch Austrittserklärung, Tod oder Ausschluss. Die Austrittserklärung bedarf der Schriftform. Nur die Mitgliederversammlung hat das Recht, über einen Ausschluss zu entscheiden; für diesen Fall ist eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Stimmen erforderlich.

§ 6. Organe
Organe der „IG Jazz Berlin e. V.“ sind die Mitgliederversammlung (MV), der Vorstand, die Rechnungsprüfer.

§ 6 (1) Mitgliederversammlung (MV)
Die MV ist das höchste Organ des Vereins. Jedes Mitglied besitzt das aktive und passive Wahlrecht. Soweit das Mitglied eine juristische Person ist, steht das passive Wahlrecht den Organvertretern des Mitglieds zu, die auch das aktive Wahlrecht ausüben. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Stimmen sind übertragbar und bedürfen in diesem Fall einer schriftlichen Vollmacht, jedoch darf ein Mitglied nicht die Anzahl von mehr als vier Stimmen auf sich vereinen. Die Bevollmächtigten sind auch berechtigt, über Satzungsänderungen abzustimmen. Die MV beschließt die grundsätzlichen Aufgaben und das Arbeitsprogramm im Sinne des § 2. Sie nimmt den Rechenschaftsbericht des Vorstandes und den Finanzbericht des Schatzmeisters entgegen und erteilt Entlastung, gegebenenfalls mit Auflagen. Die MV legt die Beitragssätze fest. Der Mitgliedsbeitrag ist nach dem 1. Januar, aber spätestens bis zum 31. Januar des laufenden Kalenderjahres zu entrichten. Bei Mitgliederversammlungen nach diesem Termin haben nur Mitglieder Stimmrecht, die den Beitrag entrichtet haben.
Die MV beschließt Satzungsänderungen. Diese bedürfen einer Zweidrittelmehrheit der MV. Anträge auf Satzungsänderungen müssen schriftlich beim Vorstand eingereicht werden und sind mit der Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung im Wortlaut mitzuteilen.
Die MV überträgt dem Vorstand das Recht, Satzungsänderungen, die von amtlichen Stellen im Rahmen ihrer Zuständigkeit gefordert werden zu beschließen. Diese Änderungen dürfen weder den Verbandszweck wesentlich verändern noch die Rechte seiner Organe und Mitglieder einschränken.
Die Mitgliederversammlung wählt für die Dauer von einem Jahr den Vorstand und für die Dauer von zwei Jahren den Rechnungsprüfer. Wiederwahl ist möglich.
Erhält bei Vorstandswahlen keiner der Kandidaten die einfache Mehrheit der Stimmen, sind die Kandidaten, die die meisten Stimmen auf sich vereinen, gewählt.
Die Wahl per Brief ist bis eine Stunde vor Beginn der betreffenden MV möglich. Die MV fasst Beschlüsse mit einfacher Mehrheit, soweit es in der Satzung nicht anders vorgeschrieben ist.
Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorstand.
Die MV tritt mindestens einmal jährlich zusammen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung kann auf Beschluss des Vorstands einberufen werden. Sie muss einberufen werden auf Verlangen von mindestens einem Drittel der Mitglieder. Die MV kann satzungsgemäß nur stattfinden, wenn mindestens vier Wochen vorher schriftlich – postalisch oder per E-Mail – durch den Vorstand dazu eingeladen wurde. Alle Beschlüsse der MV sind zu protokollieren. Die Protokolle der MV werden durch den Vorsitzenden und den Schriftführer unterzeichnet.

§ 6 (2) Vorstand
Die Leitung des Vereins und die Führung der Geschäfte zwischen den Mitgliederversammlungen erfolgt durch den Vorstand. Der Vorstand ist für die Durchführung der von der MV gefassten Beschlüsse verantwortlich. Er ist der MV rechenschaftspflichtig.
Der Vorstand besteht aus maximal acht Mitgliedern, mindestens jedoch aus dem 1. Vorsitzenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden und dem Schatzmeister, der auch die Kasse führt. Die Anzahl der Vorstandsmitglieder wird durch die Mitgliederversammlung bestimmt. Der Vorstand vertritt den Verein nach außen und nach innen. Der Verein wird gerichtlich und außergerichtlich von zwei Vorstandsmitgliedern gemeinsam vertreten, von denen einer Vorsitzender oder stellvertretender Vorsitzender sein muss.
Aus allen Vorständen sind in der konstituierenden Sitzung des Vorstands nach der Wahl durch die Mitgliederversammlung folgende Ämter festzulegen:

a) erster und zweiter Vorstand, die beide zeichnungsberechtigt sind.
b) Schatzmeister

Der Vorstand kann natürliche Personen kooptieren. Kooptierte Vorstandsmitglieder haben kein Stimmrecht im Vorstand, sondern nehmen eine den Vorstand beratende Funktion ein. Des Weiteren kann der Vorstand zu Beratungszwecken und zur Einholung von Fachwissen externe Gremien berufen.
Der Vorstand kann sich eine Geschäftsordnung geben, in der Aufgabenverteilung und Arbeitsweise festgelegt werden.

§ 6 (3) Rechnungsprüfer
Die MV wählt einen Rechnungsprüfer, der nicht gleichzeitig Vorstandsmitglied sein darf. Der Rechnungsprüfer ist für die Kontrolle der finanziellen Geschäfte verantwortlich. Er hat den Finanzbericht des Schatzmeisters zu prüfen und den Antrag auf Entlastung des Vorstandes gegebenenfalls mit Beauflagung zu stellen. Dem Rechnungsprüfer ist Einsicht in alle finanzrelevanten Unterlagen des Vereins zu gewähren.

§ 6 (4) Geschäftsführer
Der Vorstand des Vereins kann einen Geschäftsführer ernennen, der nur dem Vorstand rechenschaftspflichtig ist. Der Geschäftsführer nimmt die laufenden Angelegenheiten des Vereins wahr und führt die Beschlüsse des Vorstandes und der MV durch. Er übernimmt die Funktion des Schriftführers. Der Vorstand kann dem Geschäftsführer im Rahmen der satzungsmäßigen Bestimmungen Vertretungsvollmacht erteilen.

§ 7. Auflösung
Die Auflösung des Vereins kann nur auf einer einzig zu diesem Zweck einberufenen MV mit Zweidrittelmehrheit der Stimmen beschlossen werden. Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine andere steuerbegünstigte Körperschaft welche es unmittelbar und ausschließlich für die Förderung von Kunst und Kultur verwendet, insbesondere die Förderung der Entstehung und Verbreitung von Jazzmusik im Raum Berlin,
Die Mitglieder haben bei Auflösung des Vereins keinen Anspruch auf Vermögensteile des Vereins. Es erfolgt keine Rückerstattung von Beiträgen. Die Mittelverwendung darf erst nach Genehmigung des Finanzamtes erfolgen.